Moia rollt bald auch autonom durch Hamburg

Testphase

Autonom fahrende ID. Buzz AD von Volkswagen fahren in einer Halle auf dem Moia-Hub.
Ab 2025 testweise in Hamburg: Autonom fahrende Minibusse von Moia. Foto: Marcus Brandt/dpa

Ein Teil der Sammeltaxis von Moia soll ab Mitte 2025 autonom durch Hamburg fahren. Was das Unternehmen plant und womit Fahrgäste rechnen können.

Der Mobilitätsdienstleister Moia lässt ab Mitte nächsten Jahres in Hamburg 25 Sammeltaxis testweise autonom fahren. Während der Testphase wird noch ein Sicherheitsfahrer mit im Auto sitzen. Ab August 2026 sollen die Shuttles regulär und vollautonom zum Angebot gehören.

Autonomer Elektro-Bulli

Das autonome Fahrzeug, das zum Einsatz kommt, ist der ID Buzz AD. Der Elektro-Bulli von VW bietet Platz für bis zu vier Fahrgäste und ist mit 19 Kameras, drei sogenannten Lidaren (Laserscanner zur Abstandsmessung) und fünf Radaren ausgestattet, mit denen er die Umgebung in Echtzeit erfassen kann. Ein Operator in der Zentrale überwacht die Fahrt per Kamera. Er soll zum Beispiel überprüfen, ob alle Passagiere zu Fahrtbeginn angeschnallt sind. Auch in außerplanmäßigen Verkehrssituationen trifft der Operator die Entscheidungen für das Fahrzeug.

Weiterhin Menschen am Steuer

Auf Menschen am Steuer kann das Unternehmen trotzdem nicht verzichten. Moia-Chef Sascha Meyer (42) erwartet, dass Fahrgäste von Menschen gelenkte Shuttles weiterhin bevorzugen. Auch die barrierefreien Fahrzeuge für Rollstuhlfahrende sollen weiter von Menschen gefahren werden. Ob ein Fahrzeug autonom fährt, können Fahrgäste zukünftig in der App sehen. So können sie selbst entscheiden, ob und wo sie mitfahren.

Karlsruher Institut für Technologie beteiligt

Moia ist Teil des Hamburger Projekts Alike, das von der Hochbahn geleitet wird. Das Projekt soll ein System autonomer Shuttles im öffentlichen Verkehr aufbauen. Neben Moia und Volkswagen Nutzfahrzeuge sind der Fahrzeughersteller Holon, das Karlsruher Institut für Technologie als Forschungspartner und die Verkehrsbehörde beteiligt. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Vorhaben mit 26 Millionen Euro.

Langfristig werden sich bei Moia die hohen Investitionen in die neue Technik auch in höheren Preisen nierderschlagen. Allerdings nicht sofort. Meyer rechnet mit dem Preisanstieg erst ab 2030. Bis dahin sollen die Preise etwa gleich bleiben.

Das Geschäftsmodell von Moia ist das sogenannte Ridepooling: Fahrgäste mit ähnlicher Strecke teilen sich ein Fahrzeug. Seit April 2019 bietet das Unternehmen seine Sammelfahrten in Hamburg an und hat bislang über elf Millionen Fahrgäste in der Hansestadt transportiert. Aktuell beschäftigt Moia in Hamburg 900 Fahrer*innen. Man werde versuchen, dass “ganz wesentliche Teile des Personals erhalten bleiben”, sagte Meyer. Das Unternehmen gehört zum Volkswagen-Konzern.

pac/dpa

Pauline Claußen, 1999 in Darmstadt geboren, hat Kraftklub-Sänger Felix schon einmal beim Crowdsurfen ein High Five gegeben. In Oldenburg studierte sie Musik und Anglistik auf Lehramt. Parallel arbeitete sie in der musikalischen Früherziehung, kellnerte und brachte unter anderem Klaas Heufer-Umlauf Bier und Günther Jauch Sekt. Auf der indonesischen Insel Lombok tauschte Pauline einmal mit einem müden Taxifahrer Plätze und fuhr sich selbst zum nächsten Hostel. Sie ist Hochzeitssängerin, liebt Musicals und spielt schlecht Tennis. Pauline wollte Kulturjournalistin werden, interessiert sich aber einfach für zu vieles - mittlerweile legt sie sich nicht mehr fest. Kürzel: pac