Im Jahr 2025 jährt sich der Geburtstag von Schriftsteller Thomas Mann zum 150. Mal. Der Literaturnobelpreisträger von 1929 und Schöpfer von Klassikern wie „Buddenbrooks“, „Der Zauberberg“ oder auch „Der Tod in Venedig“ gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Zu seinem Jubiläum sind in Lübeck, München, Zürich, Los Angeles und Litauen zahlreiche Veranstaltungen geplant.
Festakte in Lübeck und Litauen
Die Hansestadt Lübeck, Manns Geburtsort, feiert den Autor am 6. Juni 2025 mit einem großen Festakt. Einen Tag später eröffnet das Buddenbrookhaus die Ausstellung „Meine Zeit. Thomas Mann und die Demokratie“ im St. Annen-Museum. Aufgrund von Umbauarbeiten bleibt das Buddenbrookhaus selbst bis 2028 geschlossen.
Das Buddenbrookhaus, ursprünglich das Wohnhaus der Großeltern Manns, spielte eine zentrale Rolle in seinem Roman „Buddenbrooks“. Es wird seit Jahren als Literaturmuseum genutzt und ist ein wichtiger Anziehungspunkt für Thomas-Mann-Fans. Die geplante Ausstellung stellt seine demokratischen Überzeugungen und seinen Widerstand gegen totalitäre Regime in den Mittelpunkt.
Ab dem 12. Juli findet auf der Kurischen Nehrung in Litauen ein internationales Thomas-Mann-Festival statt. Mann hatte dort in den 1930er-Jahren ein Sommerhaus, das heute als Kulturzentrum dient.
Neue Buchausgaben & Thomas Mann weltweit
Der Fischer Verlag veröffentlicht zum Jubiläum Neuauflagen von Manns Werken mit Nachworten bekannter Autoren. Auch bisher unveröffentlichte Texte wie der Briefwechsel mit der Buchhändlerin Ida Herz erscheinen. Zudem werden Manns Radiosendungen „Deutsche Hörer!“ erstmals in Buchform herausgebracht.
In München, Zürich und im Thomas Mann House in Los Angeles erinnern weitere Veranstaltungen an das Leben und Werk des Autors. Besonders im Fokus steht Manns Einsatz für Demokratie, dessen Relevanz bis heute betont wird. Das Jubiläumsjahr bietet Gelegenheit, Thomas Manns literarisches und politisches Vermächtnis neu zu entdecken.
Hamburg ein „Lübeck mit Welthorizont“
„…Im Alter atme ich noch einmal die Luft der Heimat, hanseatische Luft, – nicht gerade die Lübecks – es muss ja nicht immer Lübeck sein, Hamburg tut es auch…“
Mit diesen Worten begrüßte Thomas Mann am 8. Juni 1953 seine Zuhörer im Audimax der Universität Hamburg. Hier hielt er eine Ansprache vor Hamburger Studenten und las aus seinem noch nicht abgeschlossenen letzten Roman „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“.
Für seinen Besuch im Juni 1953 bereitete Hamburg Thomas Mann einen festlichen Empfang. Erich Lüth, Direktor der Staatlichen Pressestelle, hatte Mann zu Lesungen aus „Felix Krull“ im Audimax und der Musikhalle eingeladen. Bürgermeister Max Brauer empfing ihn, und Mann gab der Tagesschau ein Interview. Den Abschluss bildete ein Besuch in Lübeck, wo er das zerstörte Buddenbrookhaus sah, bevor er nach Zürich zurückkehrte.
Auf der Website der Thomas Mann Gesellschaft Hamburg e.V. finden sich viele Informationen zu der Beziehung des Schriftstellers zur Hansestadt.
sha/dpa