Hamburgs Fernsehturm soll 2031 wieder öffnen – inklusive Aussichtsplattform. Bis dahin sollen die Sanierungs- und Umbauarbeiten abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten dafür liegen allerdings höher als erwartet.
Der Hamburger Senat hat einen neuen Zeitplan für die Wiedereröffnung des Fernsehturms vorgelegt. Ab der zweiten Jahreshälfte 2031 soll der sogenannte Tele-Michel wieder für Besucher*innen zugänglich sein. Dafür muss der Turm aber erst umfangreich saniert werden. Insgesamt soll das Projekt rund 40 Millionen Euro kosten – und damit 2,6 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Zuerst hatte das „Hamburger Abendblatt“ berichtet.
Seit Anfang 2001 ist der Turm für Besucher*innen gesperrt. Laut Senat hatten sich die Stadt Hamburg, der Bund und die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) bereits 2017 geeinigt, den Fernsehturm zu sanieren und ihn für Publikum zu öffnen. Die DFMG ist Eigentümerin des Hamburger Wahrzeichens und übernimmt auch die Schirmherrschaft über die Bauarbeiten. Eigentlich sollte der 280 Meter hohe Heinrich-Hertz-Turm am Messegelände bereits 2023 wieder seine Türen für alle öffnen. Dieser Termin wurde aber mehrfach auf unbestimmte Zeit verschoben.
Aussichtsplattform und Eventfläche geplant
Der 1968 erstmals eröffnete Fernmeldeturm steht seit 2013 wegen seiner „baugeschichtlichen, kulturellen beziehungsweise städtebaulichen Bedeutung für das Stadtbild“ unter Denkmalschutz, wie der Senat mitteilte. Im 13. und 14. Stock des Turmes befindet sich eine 123 bis 138 Meter hohe Aussichtsplattform für Besucher*innen. Damit diese wieder öffnen kann, soll sie ab dem Frühjahr 2028 umfangreich umgebaut werden.
In einer europaweiten Ausschreibung wurde laut Senat „ein kommerzielles Konsortium“ bestimmt, welches den öffentlichen Bereich dann sicherstellen soll. Teil dieses Konsortiums ist unter anderem die Hamburg Messe und Congress GmbH. Die Pläne sehen vor, dass im 14. Stock eine Aussichtsplattform für Besucher*innen eröffnen soll. Im 13. Stock planen die künftigen Betreiber*innen eine Eventfläche für Veranstaltungen.
Am Fuß des Turmes soll ein rundes Eingangsgebäude aus Glas entstehen. Ursprünglich sollte dies mehrere Stockwerke umfassen. Der Senat teilte aber mit, man beschränke sich auf einen Stock, um die Baukosten zu senken.
Gesamtkosten steigen auf fast 40 Millionen Euro
Die DFMG rechnet inzwischen mit Gesamtkosten von rund 39,7 Millionen Euro. Das sind etwa 2,6 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant.
Laut Senat hatte der Bund 2017 bereits zugesagt, sich mit rund 18,6 Millionen Euro an der Instandsetzung zu beteiligen. Ursprünglich sollte die Stadt Hamburg die andere Hälfte der Kosten tragen. Damals hatte man aber noch mit einer Summe von circa 37,1 Millionen Euro kalkuliert. Der Senat begründet die Mehrkosten von rund 2,6 Millionen Euro damit, dass seit 2017 die Kosten für Bauprojekte erheblich gestiegen sind. Dies bedeutet: Stimmt die Bürgerschaft den neuen Plänen zu, übernimmt die Stadt die gestiegenen Baukosten und beteiligt sich mit insgesamt rund 21,1 Millionen Euro am Umbau des Wahrzeichens.
Die DFMG muss jedoch für mindestens 20 Jahren gewährleisten, dass die öffentlichen Bereiche auch geöffnet bleiben. Außerdem trägt die Betreiberin die Betriebskosten und muss eventuelle weitere Kostensteigerungen bezahlen. Bis Mitte 2030 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Anschließend wird das Innere des Turmes durch die HH Tower Betriebsgesellschaft mbH als Pächterin ausgebaut.
Fernsehturm als „Denkmal von nationaler Bedeutung“
Der Senat bezeichnet den Fernsehturm in einer Pressemitteilung als „Denkmal der Technik- und Architekturgeschichte von nationaler Bedeutung“. Kritik an dem Vorhaben kommt aus der Linksfraktion. Diese wolle den Plänen nur zustimmen, wenn der Eintritt kostenlos und ohne „Konsumzwang“ möglich sei. Außerdem kritisiert sie, dass trotz hoher öffentlicher Investitionen nur ein Betrieb für 20 Jahre sichergestellt ist.
440 Personen sollen die Kanzel in Zukunft gleichzeitig besuchen können. Aus Brandschutz-Gründen soll sie jedoch nicht mehr drehbar sein. Früher gab es einen Drehring im 14. Stockwerk, der aber im Zuge der Sanierung entfernt werden muss.
bip/dpa
Benjamin Possin, Jahrgang 2002, erzählt gern Geschichten, das hat ihn zu seinem Lieblingshobby gebracht: Pen & Paper. Mittlerweile hat er um die 300 Würfel angesammelt. Wenn er nicht am Spieltisch sitzt, diskutiert er gerne im Netz oder verliert sich im Digitalisieren von alten Dias. Seine Liebe zu Wikipedia hat den Spiesheimer dazu geführt, dass er bereits einen Artikel vertont hat. An der HAW studierte Benni Medien und Kommunikation und arbeitet aktuell in einem Forschungsprojekt zu Datenvisualisierungen. Bei STRG_F moderierte er während eines Praktikums einen Film zum Thema “Jugendgewalt auf TikTok”. Beruflich sind die Würfel noch nicht gefallen: Datenjournalismus ist aber eine Option. Kürzel: bip








