Ein weißer Helm mit der Aufschrift U5 liegt in einer Baugrube aus Beton auf dem Boden.
An anderen Stellen der U5 wird bereits gebaut wie hier an der künftigen Haltestelle „City Nord“. Foto: David Hammersen/dpa

Die U5 soll bis nach Lurup und Osdorf verlängert werden. Erste Planungen für den Ausbau haben nun begonnen. Herausforderungen bringen dabei die Forschungszentren im Westen Hamburgs.

Die neue U-Bahn-Linie U5 soll um das Jahr 2040 auch in die Stadtteile Lurup und Osdorf fahren. Nun starten die Vorplanungen für das Projekt. Insgesamt soll die Erweiterung knapp 40.000 Menschen betreffen, die so erstmals an das Hamburger U-Bahn-Netz angeschlossen werden.

Ursprünglich war die U5 für eine Strecke von etwa 25 Kilometern geplant und sollte bei den Arenen im Volkspark enden. Nun will die Hochbahn diese Strecke um circa vier Kilometer am westlichen Ende erweitern und zwei neue Haltestellen bauen: Eine in Lurup und eine im Osdorfer Born.

Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks und der technische Geschäftsführer der U5, Klaus Uphoff, teilten zudem mit, man prüfe aktuell verschiedene Optionen für die Streckenführungen und die beiden Bahnhöfe. Je nach gewählter Strecke könnte der U-Bahnhof Lurup entweder an der Elbgaustraße oder am Eckhoffplatz gebaut werden. Die Endstation im Osdorfer Born plane man aktuell für den Bereich des Born Centers. Auch hier hängt es von der Streckenführung ab, die Trasse liegt entweder in Nord-Süd- oder in Ost-West-Ausrichtung.

Bürger*innen sollen sich beteiligen

Für Januar plant die Hochbahn mehrere Veranstaltungen, um die Bewohner*innen der Stadtteile miteinzubeziehen. Für den 10. Januar 2026 sind jeweils von 11 bis 15 Uhr Info-Veranstaltungen in Osdorf und Lurup angekündigt. Hiervon erhoffe man sich insbesondere Diskussionen über die Lage der neuen Stationen, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Im Frühjahr 2026 soll eine Vorzugsvariante für die Strecke und die Haltestellen vorliegen und die Vorplanung soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein“, sagte Anjes Tjarks. Dann sollen auch erste Einschätzungen über die Kosten des Ausbaus vorgelegt werden. Mit dem Bau der Strecke will man voraussichtlich Anfang der 2030er-Jahre beginnen.

Pläne gibt es seit Jahrzehnten

Laut Hochbahn wird eine Verlängerung des Bahnnetzes in Richtung Westen bereits seit 60 Jahren diskutiert. Nach einem Vergleich der Optionen vor sechs Jahren hatte sich die Stadt eigentlich für eine S-Bahn-Anbindung entschieden. Im September erhielt die Hochbahn jedoch den Auftrag, einen Anschluss der westlichen Stadtteile per U-Bahn zu prüfen. Der Vorteil: Bereits damals hatte man einen Vorschlag entwickelt, der nun als eine der Möglichkeiten in die Planung einfließt. „Die Planungen der U5 von 2019 sind für uns ein wertvoller Startpunkt – aber eben keine fertige Planung“, so Uphoff. Alle Varianten seien zudem dafür geeignet, später auch über eine Verbindung außerhalb der Stadtgrenzen nach Schenefeld in Schleswig-Holstein nachzudenken.

Desy und XFEL bringen Herausforderungen

Eine besondere Herausforderung sei es, die nahegelegenen Forschungszentren beim Bau und Betrieb der U-Bahn zu berücksichtigen. Im Westen Hamburgs befinden sich die Forschungsgelände des Deutsche Elektronen-Synchroton (Desy), der Röntgenlaser-Anlage XFEL, sowie des Innovationsparks Altona. Diese dürfen nicht durch Erschütterungen oder elektromagnetische Felder beeinflusst werden. Wie sich die U5 auf die Einrichtungen auswirken würde, werde nun geprüft. Bereits bei der Planung der S-Bahn habe ein Erschütterungsgutachten „mögliche Konfliktpunkte deutlich aufgezeigt“, teilte die Hochbahn mit.

bip/dpa

Ein junger Mensch mit gefärbten Haaren und Brille steht vor einem Backstein-Gebäude

Benjamin Possin, Jahrgang 2002, erzählt gern Geschichten, das hat ihn zu seinem Lieblingshobby gebracht: Pen & Paper. Mittlerweile hat er um die 300 Würfel angesammelt. Wenn er nicht am Spieltisch sitzt, diskutiert er gerne im Netz oder verliert sich im Digitalisieren von alten Dias. Seine Liebe zu Wikipedia hat den Spiesheimer dazu geführt, dass er bereits einen Artikel vertont hat. An der HAW studierte Benni Medien und Kommunikation und arbeitet aktuell in einem Forschungsprojekt zu Datenvisualisierungen. Bei STRG_F moderierte er während eines Praktikums einen Film zum Thema “Jugendgewalt auf TikTok”. Beruflich sind die Würfel noch nicht gefallen: Datenjournalismus ist aber eine Option. Kürzel: bip

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