Täglich werden Mitarbeitende im Öffentlichen Nahverkehr in Hamburg Opfer von Angriffen. Im Jahr 2024 sind die Zahlen angestiegen.
Insgesamt 483 körperliche oder verbale Attacken, 212 Beschäftigte wurden Opfer von Körperverletzung: So liest sich die Bilanz der Angriffe auf Mitarbeiter*innen der Hamburger Verkehrsbetriebe im Jahr 2024, wie eine Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion ergab. Demnach gab es einen Anstieg der Fälle. Dabei liegen die Zahlen für das vierte Quartal von der Hamburger Hochbahn dem Senat noch nicht vor.
Senat verweist auf „verbesserte Meldekultur“
CDU-Fraktionschef Dennis Thering spricht von einer „alarmierenden Entwicklung“. Er sagt: „Im Jahr 2024 wurde täglich mehr als ein Mitarbeiter des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Hamburg im Dienst angegriffen, was einem Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht“. Der Senat selbst erklärt die gestiegenen Zahlen auch damit, dass es durch eine „verbesserte Meldekultur“ zu mehr Anzeigen kommen würde.
Laut Thering sei das „nur ein Teil der Wahrheit“, jeder Übergriff sei einer zu viel. Der CDU-Politiker fordert mehr Sicherheit im ÖPNV, unter anderem durch eine stärkere Videoüberwachung und mehr Sicherheitspersonal. Das sei wichtig für die Mitarbeiter*innen und das „Wohlbefinden aller Fahrgäste“.
Mehr Personal, Waffenverbote und KI im ÖPNV
Der Senat gibt an, in der Vergangenheit bereits Maßnahmen ergriffen zu haben. Demnach sei das Sicherheitspersonal bei den Verkehrsunternehmen seit 2020 auf etwa 670 Mitarbeiter*innen erhöht worden, ein Anstieg von 16 Prozent. 2025 sollen für die Hoch- und S-Bahn-Wache zusammen rund 80 Sicherheitskräfte dazukommen. Darüber hinaus wurden von Senat und den Verkehrsunternehmen weitere Maßnahmen wie Waffenverbotszonen, ein Whatsapp-Hilferuf oder eine KI-gestützte Steuerung der Sicherheitskräfte für eine erhöhte Präsenz umgesetzt.
Ein Waffenverbot im Öffentlichen Nahverkehr wurde vom Senat im Dezember beschlossen. Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) zählte 2023 mehr als eine Milliarde Fahrgäste, seit einem Einbruch durch Corona steigen die Zahlen wieder stark an und nähern sich dem Vor-Corona-Niveau. Die Hochbahn verzeichnete im vergangenen Jahr einen Redkordwert an Fahrgästen.
dpa/lab
Laurenz Blume, Jahrgang 1999, behauptet von sich selbst, er mache die besten Zimtschnecken. Für die "Neue Osnabrücker Zeitung" schrieb er unter anderem über Schnecken im Garten, Schützenfeste im Norden und tickerte zu "Aktenzeichen XY". Während seines Praktikums bei Spiegel TV recherchierte er für das investigative Dokuformat "Die Spur", führte Vorgespräche mit Protagonisten und begleitete einen Dreh. In seinem Geburtsort Kiel absolvierte Laurenz den Bachelor in Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation. Ausgerechnet als Nordlicht stammt sein einziger Pokal von einem Skirennen. Die Zimtschnecken hätten aber auch einen verdient, sagt die FINK.HAMBURG-Redaktion. Kürzel: lab