Schulsenator Ties Rabe verlängert das Programm zur Förderung von Schulen in sozial schwachen Stadtteilen um vier Jahre. Die Lehrergewerkschaft GEW kritisiert die Entscheidung.
Eigentlich sollte das Förderprogramm „23 + starke Schulen“ im Sommer auslaufen. Nun wird es verlängert und auf 30 Schulen in sozial schwachen Stadtteilen ausgeweitet, das teilte Schulsenator Ties Rabe am Dienstag mit. 42 Lehrerstellen werden zusätzlich geschaffen. Die Lehrergewerkschaft GEW kritisiert die Entscheidung, weil für die Stellen keine zusätzlichen Mittel bereitgestellt würden. “Das Geld wird bei allen allgemeinbildenden Schulen eingesammelt und dann den “23+”-Schulen zugewiesen“, kritisierte GEW-Chefin Anja Bensinger-Stolze.
Neue Schulauswahl
Im Rahmen des Förderprogramms sollen zusätzliche Lern- und Bildungsangebote im Rahmen des Ganztagsunterrichts entwickelt werden. Dazu sollen unter anderem wöchentlich vier Stunden für die Fächer Deutsch und Mathematik angeboten werden. Auch ein Expertenteam stehe den Schulen zur Verfügung, um Lehrer zu beraten.
Nun soll sich die Auswahl der Schulen ändern. Derzeit werden elf Grund- und neun Stadtteilschulen sowie drei Gymnasien unterstützt. In Zukunft sollen nicht mehr allein die soziale Struktur und der Bildungsstand der Eltern entscheidende Kriterien sein. “Heute haben wir auch sehr genaue Daten über den Lernstand der Schülerinnen und Schüler selbst”, sagte Rabe. Dadurch können gezielt Schulen gefördert werden, deren Schüler die größte Hilfe brauchen.
Kritik von der Opposition
Neben der Lehrergewerkschaft GEW kritisiert auch die Opposition das Förderprogramm. CDU-Schulexpertin Karin Prien bezeichnete die Neuauflage als Symbolpolitik. Aus Sicht der FDP stehen den 30 Projektschulen proportional weniger Lehrerstellen zur Verfügung als bisher und es fehle das Geld für die Ausweitung.
lei/DPA