
Am 3. Mai endete in Hamburg vor 72 Jahren der Zweite Weltkrieg. Deshalb wird an diesem Mittwoch dem Kriegsende und der Befreiung der Konzentrationslager gedacht. Auch in Neuengamme, wo sich das größte KZ in Nordwestdeutschland befand.
Am 3. Mai 1945 geht in Hamburg der Zweite Weltkrieg zu Ende. Britische Truppen übernehmen die Kontrolle über die Stadt. Am selben Tag ereignet sich auch eine der größten Schifffahrtskatastrophen: 6600 ehemalige KZ-Häftlinge sterben bei einem britischen Luftangriff in der Lübecker Bucht. Vor diesem Hintergrund gedenken heute in der Hansestadt zahlreiche Menschen dem Kriegsende und der Befreiung der Konzentrationslager.
Darunter sind elf ehemalige KZ-Häftlinge und viele Angehörige aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Israel, den Niederlanden, Polen, Russland, Schweden, Tschechien, der Ukraine und Weißrussland. “Dass auch 72 Jahre nach dem Ende der Terrorherrschaft der SS ehemalige Häftlinge des KZ Neuengamme und der Außenlager an dieser Veranstaltung teilnehmen können, erfüllt uns mit großem Dank”, sagt Detlef Garbe, Direktor der KZ-Gedenkstätte.
Neuengamme war größtes KZ in Nordwestdeutschland
Im Konzentrationslager Neuengamme waren während des Krieges mehr als 100.000 Menschen interniert. Es war damit das größte KZ in Nordwestdeutschland. Mehr als die Hälfte der Gefangenen überlebte das Lager nach Schätzungen der Gedenkstätte Neuengamme nicht. Hamburgs Senator für Kultur und Medien, Carsten Brosda, ist das Gedenken besonders wichtig. Er sagte vor der Veranstaltung: “Erinnern ist die Voraussetzung dafür, dass wir aufmerksam und wachsam bleiben gegenüber dem Erstarken rechtspopulistischer Tendenzen, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und den Angriffen auf demokratische Werte.”
Die Gedenkveranstaltung beginnt an diesem Mittwoch um 17.00 Uhr in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Nach der Kranzniederlegung am ehemaligen Arrestbunker sprechen unter anderem ein Überlebender des KZ und die Tochter eines französischen ehemaligen Häftlings.
pet
Christoph Petersen, Jahrgang 1989, liebt Bahnfahren und zahlt gerne seinen Rundfunkbeitrag. Spießig? Von wegen: Der Wiesbadener war sogar schon mal in der „Neon" als Single bei den „Ehrlichen Kontaktanzeigen“. Nach seinem Politik- und Soziologie-Studium in Mainz arbeitete Christoph als Hörfunkredakteur und -Moderator für hr1, bevor er sein Volontariat bei einer Produktionsfirma für Dokumentarfilme abschloss. Jetzt lebt er in der „Barmbronx" im Osten Hamburgs und bummelt lieber über den Flohmarkt beim Museum der Arbeit als über den in der Schanze. Dort sucht er vor allem nach alten Schallplatten, die Kindheitserinnerungen wecken.