Ein echter Bär und die erste Rolle: Der Dreh von “Wildhexe” war ein Abenteuer für Gerda Lie Kaas und Vera Mi Fernandez Bachmann. FINK.HAMBURG hat die zwei jungen Hauptdarstellerinnen zum Interview getroffen.
Ein Kinderfilm voller Spannung, mit wilden Tieren und starken Mädchen. In “Wildhexe” müssen Gerda Lie Kaas und Vera Mi Fernandez Bachmann in den Rollen von Clara und Kahla als junge Heldinnen die Welt vor der bösen Hexe Chimära beschützen.
Auf dem 16. Michel Kinder und Jugend Filmfest in Hamburg wurde der Film erstmals gezeigt. FINK.HAMBURG hat mit den dänischen Schauspielerinnen gesprochen. Gerda Lie Kaas war beim Dreh vor zwei Jahren erst zehn Jahre alt.
FINK.HAMBURG: Der Film ist an vielen Stellen düster und unheimlich. War es gruselig, manche Szenen zu drehen?
Gerda Lie Kaas: Nein, wir kannten [die Schauspielerin von] Chimära, die ist mit das Gruseligste im Film. Wir wussten, dass sie eigentlich sehr lieb und nett und lustig ist. Also war es gar nicht gruselig mit ihr zu drehen. Aber wir mussten natürlich so tun.
Im Film seid ihr Wildhexen, könnt mit Tieren sprechen und zaubern. Wenn ihr das auch im echten Leben könntet, was würdet ihr tun?
Gerda: Es wäre cool, solche Kräfte zu haben. Aber es wäre auch ziemlich seltsam.
Vera Mi Fernandez Bachmann: Ich würde die Tiere fragen, warum sie uns nicht verstehen. Es wäre super, mit ihnen eine Unterhaltung zu führen. Oder sie darum zu bitten, zum Beispiel was von Freunden zu klauen.
Gerda: Es wäre einfach toll einen tierischen Freund zu haben.
Im Film gibt es viele Szenen mit wilden Tieren. An einer Stelle begegnet ihr einem Braunbären im Wald und kommt ihm sehr nah. Wie habt ihr die Szene mit dem gedreht? War der animiert?
Gerda: Das war ein echter Bär, aber sein Trainer war dabei.
Vera: Sie haben das so geschnitten, dass man den Trainer nicht sehen kann.
Gerda: Genau. Sie haben eine Szene mit mir gefilmt und dann mit der Aufnahme vom Bär zusammengefügt. Wir haben also schon getrickst, aber da war ein echter Bär. Wir waren uns nur nicht so nah, wie es im Film aussieht.
Als Wilhexen habt ihr einen Wildfreund, also ein Tier, das euch hilft und begleitet. Welches Tier wäre das im echten Leben für euch?
Gerda: Vielleicht wäre es eine Katze. Bevor wir den Film gedreht haben, hätte ich wahrscheinlich Hund gesagt. Aber jetzt glaube ich, es wäre eine Katze – weil Katzen cool sind.
Vera: Mein Wildfreund wäre ein bisschen speziell. Ich habe das Tier immer gerne gemocht und hatte immer diese Verbindung mit ihm: ein Tiger. Ich weiß schon, es wäre komisch – aber es ist so was wie mein „Spirit-Animal“.
Warum glaubt ihr, dass die Arbeit der Wildhexen wichtig ist?
Gerda: Sie zeigt kleinen Kindern, dass du dich um die Natur kümmern musst. Wir haben eine Verantwortung, uns um die Tiere zu kümmern, weil sie vieles von dem, was wir können, nicht machen können.
Vera: Du kannst nicht sagen: Alles klar, die haben keine Gefühle. Wir können nicht einfach mit ihnen machen, was wir wollen.
Gerda: Man sollte mehr an die Natur denken, denn sie ist das Zuhause der Tiere. Es ist wichtig, dass wir uns um sie kümmern.
Hattet ihr vorher schon Erfahrung als Schauspielerinnen?
Gerda: Unsere Väter sind beide Schauspieler.
Vera: Gerdas Vater ist ein richtig bekannter Schauspieler, mein Vater hat auch geschauspielert, als er noch in Spanien gelebt hat. Als er nach Dänemark gezogen ist, hat er das aufgegeben, weil er eine Familie gründen und zuhause sein wollte.
Gerda: Schauspielen war immer schon Teil unseres Lebens.
Das war euer erster Film. Was war schwierig beim Dreh?
Vera: Der Dreh hat viel Spaß gemacht! Man lernt die anderen am Set sehr gut kennen, weil man sie jeden Tag sieht. Ich hatte so ein Glück, dass ich diese Rolle bekommen habe. Ich hätte nie geglaubt, dass ich mal Schauspielerin in einem Film bin. Es ist einfach etwas Besonderes. Sie hätten viele nehmen können, aber sie haben uns ausgewählt.
Gerda: Ja, da waren 2.000 Mädchen beim Casting. Und sie haben sich für uns entschieden.
Wollt ihr mal Schauspielerinnen werden?
Gerda: Ich würde gerne Schauspielerin werden. Ich würde aber auch gerne Kamerafrau oder Regisseurin sein – einfach irgendwas mit Film wäre toll. Jetzt gerade möchte ich Schauspielerin sein.
Vera: Und dann gibt’s auch noch das Theater. Ich war mal in einem kleinen Familienzirkus und in einem Theaterstück.
Ihr seid wirklich enge Freundinnen, oder? Kanntet ihr euch vor dem Dreh?
Gerda: Wir haben uns beim Casting kennengelernt. Am Anfang mochte Vera mich nicht, und ich mochte sie nicht. Wir haben uns gehasst. Jetzt sind wir praktisch beste Freundinnen.
„Wildhexe“ startet am 25. Oktober in den deutschen Kinos.