Ende Oktober, vierzig Jahre nach dem Original, kommt ein neuer “Halloween”-Film in die Kinos. John Carpenter hat mitgeholfen, Jamie Lee Curtis auch. Aber kann der neue Regisseur David Gordon Green den alten Schrecken wiederbeleben? FINK.HAMBURG hat den Film beim Filmfest schon gesehen.
„Der Bus hatte einen Unfall, Michael ist entkommen“, hallen die Worte von Laurie Strode durch das Haus ihrer Tochter. Und damit beginnt Michael Myers blutiges Gemetzel von Neuem. Genau 40 Jahre nachdem Lauries Peiniger endlich besiegt schien, kehrt er an Halloween nach Haddonfield zurück – blutrünstiger denn je.
Flucht an Halloween
Der neue Slasher-Film heißt, wie das Original von 1978, schlicht “Halloween”. Gedreht wurde er mit Unterstützung und Musik von John Carpenter, dem Schöpfer von Michael Myers. Regie führte David Gordon Green. Und auch dieses mal geht es natürlich äußerst brutal zu, es vergehen keine zehn Minuten Film ohne Blutvergießen.
Häftlinge aus einer psychiatrischen Anstalt sollen verlagert werden. Der Plan misslingt, als der Bus mit den psychisch kranken Insassen auf einer verlassenen Schnellstraße verunglückt. Alle entfliehen – auch der Meistgefürchtete unter ihnen: Michael Myers.
Während die Polizei die Nachricht über den Ausbruch verkündet, wappnet sich Laurie bereits für ein Wiedersehen mit Myers. Regisseur David Gordan Green lässt dabei kein amerikanisches Klischee aus: Man ist nur überlebensfähig, wenn man einen geheimen Keller im eigenen Hochsicherheitstrakt mit riesigem Waffenarsenal besitzt. Und das mitten in der Diskussion über schärfere Waffengesetze in den USA.
Lauries verzweifelte Rettungsversuche
Während Myers munter drauflosschlachtet, hofft die Polizei auf Hinweise von Michaels Psychiater. Der wurde nämlich in der Unfallnacht als einzig Überlebender aufgefunden. Der Psychiater scheint seinen Job ausgesprochen empathisch auszuüben, was dem versierten Horrorfilmfan gleich als verdächtig auffällt.
Jamie Lee Curtis überzeugt auch 40 Jahre nach ihrem ersten “Halloween”-Film als Laurie Strode. In ihrer Rolle spielt sie eine mittlerweile verbitterte und paranoide Frau, ihrer Familie scheint sie entfremdet.
So wie Curtis und ihre Filmfigur mit ihrer eigenen “Halloween”-Vergangenheit ringen, rang auch der neue Regisseur mit dem alten Stoff: Ursprünglich plante David Gordon Green, den Film mit einer alternativen Version des Endes des ersten “Halloween”-Films einzuleiten, doch Carpenter konnte ihn davon abbringen. Die Besetzung des ersten “Halloween” von 1978 gewann Green für seinen Film – der trotz aller Verneigung vor der Vergangenheit nicht altbacken wirkt.
Showdown der Kontrahenten
Nachdem Myers halb Haddonfield niedergemetzelt hat, gerät Lauries Enkelin in sein Visier. Diese entkommt und kann zum Haus ihrer Großmutter flüchten – das einem ausgeklügelten Hochsicherheitstrakt gleicht.
Dort kommt es schließlich zum Showdown und David Gordan Green zieht nochmal alle Register. Michael Myers und Laurie Strode treffen endlich aufeinander, begleitet von vielen Schockmomenten und einer Menge Blut. Überraschend: Diesmal spielen Frauen die Superhelden – ob Michael diese geballte Frauenpower überlebt?
David Gordon Greens Werk ist mitreißend und packend. Die Schockmomente sind zwar oftmals vorhersehbar, doch die typische Halloween-Melodie und starke Soundeffekte sorgen trotzdem für Gänsehaut. Ein empfehlenswerter Film für Slasher-Horror-Fans, die auch mal ohne allzu große Story auskommen.
Offizieller Kinostart ist am 25. Oktober 2018.