Eine junge Wildhexe muss die Welt retten. Was zunächst an ein Abenteuer von Bibi Blocksberg erinnert, wird zu einer spannenden Geschichte über Freundschaft, das Erwachsenwerden und die wunderschöne Natur Ungarns.
Im Klassenraum sitzen Hasen und Katzen, jemand hat sein Aquarium mit Goldfischen mitgebracht. Claras Mitschülerin steht vorne und erklärt, warum ihr Chinchilla, das sie fest an sich gedrückt hat, ein tolles Haustier ist. Plötzlich springt Clara auf, schnappt sich das Chinchilla, läuft auf den Schulhof und lässt das Haustier ihrer Mitschülerin frei. Sie ist sich sicher, dass es sie darum gebeten hat.
Der Däne Kaspar Munk führte Regie bei „Wildhexe“ und verfilmte damit den ersten Teil der international erfolgreichen Kinderbuchreihe von Lene Kaaberbøl. Vorher sei er gewarnt worden, erzählte er bei der Fragerunde nach der Premiere beim Filmfest Hamburg: „Mach keinen Film mit Tieren und Kindern.“ Das führe zu anstrengenden Dreharbeiten. Doch genau deshalb habe er ihn machen wollen.
Eine Hüterin für die wilde Welt
Eigentlich ist Clara, gespielt von der heute 12-jährigen Gerda Lie Kaas, ein ganz normales Mädchen. Doch plötzlich kann sie mit Tieren sprechen, wird von einer schwarzen Katze verfolgt und begegnet gruseligen Gestalten in dichtem Nebel – mitten am Tag. Schließlich erfährt sie von ihrer Tante: Clara ist eine Wildhexe. Ihre Aufgabe ist es, die wilde Welt, Tiere und Natur, zu schützen. Doch das ist noch nicht alles: Clara hat besonders starke Kräfte und scheint die Auserwählte zu sein, auf die die wilde Welt gewartet hat.
Der Film erzählt spannend und wendungsreich die Geschichte von Claras Veränderung: Nachdem sie zunächst ihre Fähigkeiten loswerden will, lernt sie langsam damit umzugehen. Dabei erfährt sie viel über die Natur und den richtigen Umgang mit Tieren von ihrer Tante Isa, dargestellt von Sonja Richter. Auch der Rat der Rabenmütter, die mächtigsten Hexen in der wilden Welt, unterstützt sie auf ihrem Weg. Am Ende muss sie sich der bösen Hexe Chimära aber alleine stellen.
Authentisch schön, authentisch gruselig
Mitten in der beeindruckenden Natur Ungarns begegnet Clara einem Bären, Eulen und leuchtenden Feuerechsen. Munk hat den Film zum größten Teil mit echten Tieren gedreht – für die Rolle von Claras Katzenfreund kamen insgesamt sechs Katzen bei den Dreharbeiten zum Einsatz. So erschafft er eine authentische Welt rund um die Wildhexen. Genauso authentisch sind jedoch auch die gruseligen Szenen, das ist also kein Film für Angsthasen.
„Wildhexe” startet am 25. Oktober in deutschen Kinos.