Die Projektgruppe HAWKS Racing der HAW Hamburg präsentiert die 15. Auflage ihres eigens entwickelten Rennwagens. Damit startet das Team in eine weitere Saison beim internationalen Konstruktionswettbewerb Formula Student.
Normalerweise wird in der Werkstatt im Keller des Fahrzeugbaugebäudes am Berliner Tor geschraubt. Doch Ende Mai präsentierte das sogenannte HAWKS-Team, das aus Studierenden der HAW Hamburg besteht, dort 270 Besucher*innen das Ergebnis monatelanger Arbeit: Im Anschluss an eine Talkrunde rollte der Rennwagen “Vera” in den Zuschauersaal.
“Vera” – der Name bedeutet Vertrauen und Zuversicht. Das Team hat diesen Namen nicht umsonst vergeben: Ziel des 42-köpfigen Teams ist eine Platzierung unter den ersten Zehn im internationalen Konstruktionswettbewerb für Studierende, der sogenannten Formula Student.
Dafür haben die 34 Studenten und acht Studentinnen unter der Leitung von Teamchef Marcus Lembert alles gegeben. Acht Arbeitsgruppen haben Motor, Fahrwerk, Karosserie und weitere Teile zunächst separat entwickelt. Kurz vor dem Rollout wurde der Rennwagen zusammengebaut. Die Studierenden haben jedoch nicht nur geschraubt, geschweißt und gelötet: Auch um das Marketing hat sich ein Teil des Teams gekümmert.
Von null auf bis zu 110 Kilometer pro Stunde
Der neue Rennwagen mit der Bezeichnung H15 bringt lediglich 206,9 Kilogramm auf die Waage – etwa so viel wie ein handelsübliches Motorrad. Der V2-Motor von Suzuki beschleunigt das Fahrzeug auf bis zu 110 Kilometer pro Stunde. Mit an Bord sind moderne elektronische Fahrhilfen: Launch Control und Traktionskontrolle sorgen für optimale Beschleunigung und Bodenhaftung. Dabei ist beim H15 nur wenig von der Stange. Das Meiste haben die Studierenden selbst gefertigt. Teile von externen Zulieferern wurden zum Teil modifiziert, optimiert und für das Fahrzeug angepasst.
Finale am Hockenheimring
Die Formula Student ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb für Studierende, der seit 2006 jährlich vom Formula Student Germany e.V. veranstaltet wird. Dabei soll in Teamarbeit ein einsitziger Formelrennwagen konstruiert und gefertigt werden.
Ziel des Wettbewerbs ist es, das Studium um einen ganz praktischen Aspekt zu ergänzen. Innerhalb des Projektes lernen die Studierenden Konstruktion, Fertigung und wirtschaftliche Aspekte des Automobilbaus.
Und die Wagen kommen auch zum Einsatz: Jedes Jahr im Spätsommer treffen sich die Teams am Hockenheimring, um die Rennwagen in verschiedenen Disziplinen miteinander zu messen. Eine Jury aus Experten*innen aus der Automobilindustrie bewertet in verschiedenen Disziplinen die Konstruktion, den Kosten- sowie den Businessplan jedes Teams.
In der Saison 2020 will das HAWKS-Racing-Team zusätzlich mit einem autonom fahrenden Rennwagen in der Kategorie “Driverless” antreten. Dafür laufen bereits erste Vorbereitungen.
Titelfoto: Jannik Golek