Morgens wird es früher hell und abends wird es eher dunkel. Am kommenden Sonntag ist es wieder soweit: Die Winterzeit beginnt.

Haben nicht letztes Jahr viele Europäer*innen für eine Abschaffung der Zeitumstellung gestimmt? Ja, aber trotzdem werden die Uhren in der kommenden Sonntagnacht wieder von drei auf zwei Uhr zurückgestellt. Bei der Umstellung auf die normale Mitteleuropäische Zeit, der Winterzeit, gewinnen wir sozusagen eine Stunde dazu und können länger schlafen.

Nach der europaweiten Abstimmung hat das Europäische Parlament im März beschlossen, die Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit erst ab 2021 abzuschaffen. Welche Zeit danach gilt, solle jeder EU-Mitgliedsstaat selbst entscheiden. Zuvor wurde darüber diskutiert, ob bereits 2019 nicht mehr zwischen Sommer- und Winterzeit gewechselt wird.

Bei der Abstimmung 2018 sprachen sich 84 Prozent der rund 4,6 Millionen teilnehmenden Europäer*innen gegen die Zeitumstellung aus. Die Beteiligung war in Deutschland anteilig am höchsten.

Sommer- oder Winterzeit behalten?

Wenn die EU-Ländern selbst entscheiden, ob sie die Sommer- oder Winterzeit behalten, könnte es sein, dass wir zum Beispiel an der Grenze zu Dänemark die Zeit umstellen müssen. Angrenzende Länder könnten also unterschiedliche Zeiten haben. Die Bundesregierung setzt sich für ein abgestimmtes Vorgehen mit den Nachbarstaaten ein, um Beeinträchtigungen im Binnenmarkt zu vermeiden.

Aber was ist besser, die Sommer- oder die Winterzeit? 1980 wurde die Zeitumstellung eingeführt, um Energie zu sparen, da in der Sommerzeit mehr Tageslicht zur Verfügung stände. Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft gebe es allerdings keine nennenswerten Effekte.

Abends lange hell oder morgens länger dunkel

Auf Wunsch der EU-Bürger*innen, dauerhaft bei der Sommerzeit zu bleiben, hat die EU-Kommission über die Abschaffung der Zeitumstellung abstimmen lassen. Im Sommer freuen wir uns natürlich, wenn die Abende länger sind und es auch bis 22 Uhr noch hell draußen ist. Außerdem wären die Vormittage während einer Hitzewelle noch länger angenehm kühl.

Wenn wir die Sommerzeit aber ganzjährig behielten, würde die Sonne teilweise erst nach 9 Uhr aufgehen. Wir kommen morgens nicht nur schlechter aus dem Bett, sondern die längere Dunkelheit ist auch schlechter für den Biorhythmus. Vor allem für Schüler*innen wäre die Diskrepanz zwischen ihrem inneren Biorhythmus und ihrem Wachzustand vergrößert.

Auch der Biorhythmus der Nutztiere wird gestört, wodurch es zu Verlusten in der Landwirtschaft kommen kann. Wenn eine Kuh zum Beispiel früher als gewohnt gemolken wird, produziert sie weniger Milch. Erst nach einer gewissen Anpassungsphase nach der Umstellung kann sich die Milchproduktion wieder normalisieren.

Wann wird vor- und wann zurückgestellt?

Am letzten Sonntag im März werden die Uhren eine Stunde vorgestellt, also von zwei direkt auf drei Uhr. Dadurch verlieren wir eine Stunde. Am letzten Sonntag im Oktober werden die Uhren dann wieder eine Stunde zurück auf Winterzeit gestellt. Eine von vielen Eselsbrücken dazu:

Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel vor die Tür. Im Herbst stellt man sie zurück in den Schuppen

Vorausgesetzt, dass die Zeitumstellung 2021 abgeschafft wird, müssen wir uns diesen Merksatz auch nur noch drei Mal merken.

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