Im Oktober hat FINK-Redakteurin Aniko Schusterius mit jungen Pfleger*innen über die Serie “Ehrenpflegas” gesprochen. Die Meinung damals: Die Inhalte seien eine Katastrophe, der Arbeitsalltag eine Herausforderung. Nun fragt Aniko: Was hat sich seitdem getan?
Vor vier Monaten erschien die Mini-Serie “Ehrenpflegas”. Sie ist Teil der der Kampagne „Mach Karriere als Mensch“ des Bundesfamilienministeriums. In den fünf Videos werden die Pflege-Azubis Boris, Miray und Katrin in ihrer Ausbildung begleitet. Es geht um das erste Gehalt, Boris Liebe zu Miray, Katrins neues Auto.
Die Serie erntete deutschlandweit Kritik. Pfleger*innen fühlen sich nicht ernst genommen. Die Webvideos als Werbung für das Ergreifen eines Pflegeberufs? Für die meisten undenkbar.
Pflege-Follow up: Was hat sich verändert?
In ihrem Film trifft FINK-Redakteurin Aniko Schusterius zwei Protagonist*innen aus ihrem Artikel wieder und will wissen, was hat sich in den letzten Monaten verändert? Hat die öffentliche Kritik etwas bewirkt? Wie erleben junge Menschen in der Pflege die Pandemie?
Bist du selbst Pfleger*in?
Die HAW Hamburg führt erneut eine Studie zur Situation von Pflegepersonal während der Pandemie durch. Fülle den Online-Fragebogen aus, trage zur Forschung bei.
Es gibt keine Zeile im Film „My Fair Lady“, die Aniko Schusterius, Jahrgang 1996, nicht fehlerfrei mitsprechen kann. Trotz dieses Talents, zehn Jahren Gesangsunterricht und ihres großen Interesses für Musicals hat sich die Berlinerin letztlich gegen eine Bühnen-Karriere entschieden. Nach dem Abitur arbeitete sie als Regie- und Produktionsassistentin in verschiedenen Kindertheatern. Dort musste sie unter anderem lernen, dass Luftballons auf einem Straßenfest eine hochkomplexe bürokratische Hürde darstellen können. Während ihres Bachelors in Theaterwissenschaften und Niederlandistik lebte sie ein halbes Jahr in Groningen. Dort fühlte sie sich wegen des entspannten Lifestyles wohl, und auch, weil sie mit ihren 1,82 Meter das erste Mal nicht auffiel. Für die „Berliner Zeitung“ veröffentlichte sie erste Kolumnen. Auch mit Radio kennt sie sich aus: An der „Frankfurter Hörfunkschule“ lernte sie texten und einsprechen. Vor dem Start an der HAW sammelte Aniko noch mehr Medien-Erfahrung durch Praktika bei „Radioeins“ und beim Fernsehkanal der „Welt“ in Berlin. Dort lauerte sie auch schon mal frühmorgens vor einem Hotel, um Gesundheitsminister Jens Spahn einen O-Ton zu entlocken.
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