Ein Wasserhahn in einem Park aus dem Wasser läuft.
Hamburgs Pro-Kopf-Wasserverbrauch sinkt. Foto: Jonas Kim/ Pixabay

Der Wasserverbrauch 2021 ist laut Hamburg Wasser gesunken. Der Versorger ruft dennoch zum Wassersparen auf. Die Versorgung sei aber gesichert, auch in Hitze-Sommern.

Besonders an heißen Sommertagen ist das Trinkwasser eine wichtige Ressource. Der Wasserverbrauch der privaten Haushalte und Kleingewerbe in Hamburg sank 2021 auf den niedrigsten Stand seit 2017: auf 99,4 Millionen Kubikmeter. Das entspricht fast 500 Millionen gefüllten Badewannen mit 200 Litern Füllvermögen. Immerhin 4,1 Millionen Kubikmeter weniger als 2020. Auch im laufenden Jahr lag der Wasserverbrauch zum Stichtag 22. Juni etwas unter der Vergleichszeit des Vorjahres, wie der Unternehmenssprecher von Hamburg Wasser, Ole Braukmann, erklärte. Trotzdem ruft der Versorger zum Wassersparen auf.

Ob der Rückgang tatsächlich mit der Sparsamkeit der Verbraucher zu tun hat, ist fraglich. “Wir wünschen uns natürlich, dass die Appelle Wirkung zeigen”, sagte Braukmann. Der Verbrauch sei stark witterungsabhängig: An Sommertagen würde der Versorger im Durchschnitt rund 160.000 Kubikmeter Wasser pro Tag mehr ausgeben als an Wintertagen.

Wasser in Hamburg: Der Pro-Kopf-Verbrauch sinkt

Braukmann führt den seit Jahrzehnten gesunkenen Pro-Kopf-Verbrauch darauf zurück, dass inzwischen in allen Hamburger Wohnungen eigene Wasserzähler installiert wurden – und nicht mehr nur einen pro Wohnhaus. Das setze einen Anreiz zum Sparen, da Hausbewohner*innen nur das zahlen, was sie auch selbst verbrauchen. Hinzu komme, dass moderne Wasch- und Spülmaschinen weniger Wasser benötigten.

Es gebe aber auch gegenläufige Trends. Baumärkte verkauften günstige Aufstellpools für das Planschen im Garten. Diese könnten acht bis zehn Kubikmeter Wasser fassen. Wer solch einen Pool mehrmals befüllt, hat schnell seinen sonst üblichen Jahresverbrauch erreicht, erklärte Braukmann. Auch die Regenduschen in modernen Bädern trieben den Wasserverbrauch in die Höhe.

Wasserversorgung in Hamburg gesichert

Selbst an sehr heißen Sommertagen sei die Wasserversorgung in Hamburg aber nicht in Gefahr, so Braukmann. Schlimmstenfalls könne es zu Druckschwankungen in den Leitungen kommen, weil die Speicher den Bedarf nicht unmittelbar decken könnten. “’Das Wasser wird knapp’ heißt nicht, dass das Grundwasser leergesaugt wird”, so der Sprecher.

Hamburg Wasser betreibt 16 Wasserwerke in einem Verbundsystem. Eine Tagesabgabe von über 400.000 Kubikmeter gilt als außergewöhnlich. Die Rekordabgabe wurde bereits vor fast 47 Jahren erreicht: Am 13. August 1975 ließen die Hamburger 713.681 Kubikmeter Wasser aus den Hähnen sprudeln.

lig/dpa