Nach einem erneuten Streik im Hamburger Hafen konnten sich Verdi und der Zentralverband deutscher Seehafenbetriebe auch in der fünften Verhandlungsrunde nicht einigen. Das Streitthema: die Löhne der Hafenmitarbeiter.
Die Gewerkschaft Verdi und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) haben am Montag mehrere Stunden über die Gehälter der Hafenmitarbeiter*innen verhandelt – wieder ohne Ergebnis. “Beide Seiten haben noch einmal ihren Standpunkt bekräftigt und Einigungskorridore ausgelotet”, so die Verdi-Verhandlungsführerin am Montagabend.
In der kommenden Woche geht die Verhandlung nun in die sechste Runde. Dann wird es darum gehen, einen gemeinsamen Abschluss zu erzielen, so die Verdi-Sprecherin.
Hafenarbeiter fordern Inflationsausgleich
Bei dem Streit geht es im Wesentlichen um den Inflationsausgleich für die rund 12.000 Beschäftigten in den 58 tarifgebundenen Betrieben in Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Die Positionen liegen gar nicht mehr so weit auseinander: Verdi fordert bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro. In Vollcontainer-Betrieben solle eine Erhöhung der – jährlichen – Zulage um 1200 Euro erfolgen.
Den Anstieg der Stundenlöhne akzeptiert der ZDS bei einer Tariflaufzeit von 18 Monaten – im Autoumschlag um 90 Cent. Auch mit der erhöhten Zulage sei er einverstanden. Strittig bleibt der Inflationsausgleich. Der ZDS bietet in Vollcontainer-Betrieben eine einmalige Zahlung von 1000 Euro und in konventionellen Betrieben von 500 Euro an.
Für Verdi ist das immer noch zu wenig. Die Gewerkschaft fordert weiterhin einen höheren Ausgleich für die Inflation.
Druck durch Streik im Hamburger Hafen
Die Hafenarbeiter*innen hatten bereits zwei Mal innerhalb von drei Wochen gestreikt. Der letzte Warnstreik dauerte 24-Stunden an. Er legte vergangenen Donnerstag die Abfertigung von Container- und Frachtschiffen in Deutschlands großen Nordseehäfen weitgehend lahm. Betroffen waren die Häfen Hamburg, Emden, Bremen, Bremerhaven, Brake und Wilhelmshaven.
lig/dpa