In der Hansestadt gibt es Angehörige vieler verschiedener Religionen. Nicht alle Menschen feiern in Hamburg Advent und Weihnachten. Im Judentum zum Beispiel feiern Gläubige das Chanukkah-Fest. Lest hier, wie Chanukkah gefeiert wird. 

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Weihnachtsmärkte an jeder Ecke, Glühweinduft liegt in der Luft: Wir befinden uns mitten in der Adventszeit! Aber Moment, feiert am 24. Dezember ganz Hamburg Weihnachten? Nein, denn zur ungefähr selben Zeit feiern jüdische Menschen zum Beispiel das Fest Chanukkah. Das Fest dauert acht Tage und beginnt heute. Doch was genau feiert man an diesen Tagen und warum?

Was ist Chanukkah?

Das jüdische Chanukkah-Fest beginnt dieses Jahr am 18. Dezember und endet am 26. Dezember. Es erinnert an den erfolgreichen Aufstand der Makkabäer gegen die hellenistische Herrschaft. An Chanukkah feiern Jüd*innen außerdem die Wiedereinweihung des geschändeten Tempels in Jerusalem. 

Ein wichtiger Teil der Feierlichkeiten ist die Menora: ein Kerzenständer mit neun Kerzen, von denen pro Tag eine angezündet wird. Eine der neun Kerzen wird verwendet, um alle anderen Kerzen des Leuchters damit anzuzünden. Den Höhepunkt erreicht das Chanukkah-Fest an Tag acht, wenn alle Kerzen leuchten. 

Warum neun Kerzen?

Dem Talmud, einer Interpretation der jüdischen heiligen Schrift zufolge, fand Judas Makkabäus beim Betreten des geschändeten Tempels nur einen kleinen Krug mit Öl, das nicht verunreinigt worden war. Der Krug enthielt eigentlich nur genug Öl, um einen Tag lang zu brennen. Doch wie durch ein Wunder brannte das Öl acht Tage lang, bis neues geweihtes Öl gefunden werden konnte. Zu Ehren dieser acht Tage dauert das Chanukkah-Fest ebenfalls genau acht Tage.

Was gibt’s zu essen?

Haushalte in christlichen Ländern servieren am Weihnachtsabend häufig Gänsebraten, auch wenn das nicht direkt ein religiöser Brauch ist. Auch an Chanukkah gibt es eine Reihe nichtreligiöser Bräuche, wie festliche Mahlzeiten, Lieder, Spiele und Geschenke für Kinder. Beliebt sind Kartoffelpuffer (Latkes), Donuts (Sufganiyot) und andere in Öl gebratene oder frittierte Leckereien. Diese Gerichte sollen an das Wunder des Öls erinnern.

Kinder bekommen meist Geldgeschenke (Chanukka-Gelt), manchmal in Form von in Goldfolie eingewickelten Schokoladenmünzen. Wie an Weihnachten werden aber auch Spielzeug und Bücher verschenkt. Am Abend des achten Tages von Chanukkah ist Kartenspielen üblich. Traditionell spielen Kinder ein Spiel mit einem vierseitigen Kreisel namens Dreidel.

In Ländern, in denen Weihnachtsrituale weit verbreitet sind, finden sich einige Anklänge an diese Rituale bei Chanukkah-Feierlichkeiten. Manche Familien tauschen zum Beispiel Geschenke aus oder schmücken ihre Häuser.

Falls euch das Thema weiter interessiert, findet ihr zum Beispiel auf der Seite des Zentralrat der Juden in Deutschland mehr Informationen über jüdische Feiertage und andere Weiterbildungsangebote.