Hinter Kalendertürchen 17 versteckt sich ein köstliches, veganes Weihnachtsessen. Viele verbinden Heiligabend mit dem Festtagsbraten. Aber lecker geht auch fleischlos: Wir sind uns sicher, ihr werdet das Tier in diesem Menü gar nicht vermissen! 

Text: Mirjam Bär und Joana Kimmich
Titelbild: Joana Kimmich

Der erste Gang: Gebackener Sellerie mit Tahin-Dressing

Knollensellerie kennen wir vor allem als traurige kleine Ecke im Suppengrün neben Lauch, Petersilie und Möhren. In dem Rezept der Hamburgerin Sarah, die man besser als Foodbloggerin Vegan Guerilla kennt, ist der Sellerie der Star, um den sich alle anderen Zutaten herum organisieren lassen. Gemüse kocht sie nicht nur – sie pflanzt es mittlerweile sogar selbst an.

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

Ein Beitrag geteilt von Sarah (@veganguerilla)

Sellerie bekommt ihr fast überall, ist nicht teuer und lässt sich vielfältig zubereiten. FINK.HAMBURG-Redakteurin Joana empfiehlt Sellerie im Ganzen gebacken und anschließend als Carpaccio in dünne Scheiben geschnitten mit Tahin-Dressing und Hummus als Dip.

Zutaten für 4 Personen

1 Sellerieknolle (am besten in Bio-Qualität) 

3-4 EL Olivenöl

2 TL Salz

TL Agavendicksaft

Knoblauch und Kreuzkümmel nach Geschmack
2 EL Tahin

1 TL Zitronensaft
1 EL Sojasoße

Salz, Pfeffer

Zuerst die Sellerieknolle gut waschen. Falls ihr das Gemüse in Bio-Qualität gekauft habt, müsst ihr die Knolle nicht schälen. Dann mit Olivenöl, Salz und etwas Agavendicksaft marinieren. Die Knolle je nach Größe zwei bis drei Stunden im Ofen backen.

Für das Tahin-Dressing braucht ihr lediglich drei Zutaten: Tahin (Sesampaste), Zitronensaft und Sojasoße. Die drei Zutaten verrührt ihr mit einem Schneebesen, bis eine cremige, soßenartige Konsistenz entsteht. Falls die gewünschte Konsistenz noch nicht erreicht ist, einfach noch etwas Tahin, Zitronensaft oder Sojasoße dazugeben. Schmeckt das Ganze noch nach eurem Gusto mit Salz und Pfeffer ab. Optional könnt ihr noch Kreuzkümmel oder Knoblauch hinzufügen.

Den gebackenen Sellerie in dicke Scheiben schneiden und entweder pur als Carpaccio oder auf Feldsalat servieren. Jetzt nur noch das Dressing drüber und fertig!

Die Hauptspeise: Klassische Kombi mit Rotkraut und Klößen

Unser Rezept für das Hauptgericht kommt vom Berliner Foodblog Zuckerjagdwurst. Kaum einer würde dahinter vegane Rezepte vermuten. Isa und Julia veganisieren seit bereits sechs Jahren alles vom Biskuitteig bis zum Schlemmerfilet.

Die veganen Kartoffelklöße sind ein Klassiker, die Kombination mit Pilzgulasch und Rotkohl passt prima. Das Rezept hat Redakteurin Joana getestet. Was ihr besonders gut gefällt: Das Rezept kommt ohne viel Chichi aus. Es enthält keine teuren oder seltenen Zutaten, die nur im Feinkostladen zu bekommen sind.

Zutaten jeweils für 4 Personen

Klöße

800 g festkochende Kartoffeln

100 g Kartoffelstärke

50 g Mehl

50 g weiche vegane Butter

2 Scheiben Weißbrot

Salz, Pfeffer, Muskat


Pilzgulasch

50 g getrocknete Steinpilze

700 ml heißes Wasser

4 Möhren

250 g frische Champignons

10 g frischer Thymian

250 ml veganer Rotwein

2 Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

6 EL Tomatenmark

3 EL Senf

2 EL Sojasauce

300 ml Gemüsebrühe

Pflanzenöl zum Braten

Salz, Pfeffer


Rotkohl

500 g Rotkohl

2 Zwiebeln

1 Apfel

3 EL Weißweinessig

2 EL Zucker

100 g Johannisbeergelee

1 Lorbeerblatt

2 Nelken

Salz, Pfeffer

Pflanzenöl zum Braten

Für die Klöße zunächst die Weißbrotscheiben in kleine Würfel schneiden. Etwas vegane Butter oder Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen und die Brotwürfel knusprig anbraten.

Kartoffeln schälen und für 20 Minuten kochen, dann abgießen und abkühlen lassen. Jetzt die Kartoffeln zu Stampf zerdrücken, Kartoffelstärke, Mehl und weiche vegane Butter dazugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Zu einem Teig verkneten und in acht Teile schneiden. Die Brotwürfel in die Mitte der Klöße drücken und 20 Minuten im warmen Wasser ziehen lassen.

Für das Pilzgulasch getrocknete Steinpilze in heißem Wasser einweichen. In einer tiefen Pfanne Zwiebeln, Karottenstückchen, Champignons, Steinpilze, Knoblauch und Thymian in Olivenöl anbraten. Tomatenmark, Senf und Sojasoße dazu, mit Rotwein ablöschen und andicken lassen. Zusammen mit dem Steinpilz-Sud, Gemüsebrühe, Salz und Pfeffer nochmal aufkochen.

Für den Rotkohl einen Kohlkopf in feine Streifen schneiden. In einem Topf Zwiebelwürfel mit Pflanzenöl anbraten und Rotkohl dazugeben. Nach fünf Minuten auch Weißweinessig, Zucker, Johannisbeergelee, Lorbeerblatt und Nelken mit in den Topf geben und alles 30 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen. Danach die Apfelwürfel dazu und weitere 30-60 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Veganes Weihnachtsessen – weder teuer noch aufwendig

Wenn ihr in eurem gut sortierten Supermarkt keine getrockneten Steinpilze bekommt oder sie horrend teuer sind, dann empfiehlt Joana alternativ einfach mehr frische Pilze hinzuzufügen. Auch andere Sorten wie Austernpilze oder Kräuterseitlinge funktionieren gut. Der Rotwein muss nicht teuer sein, da er nur verkocht wird.

Ein paar Stunden solltet ihr aber einplanen, denn Rotkohl braucht Zeit. Im Rezept sind anderthalb Stunden angegeben. Joana empfiehlt aber, den Rotkohl schon morgens anzusetzen und lieber lange durchziehen zu lassen. Dann könnt ihr ihn nach einigen Stunden ausschalten und müsst ihn abends nur einmal aufwärmen.

Tipp: Kocht so viel, dass es auch noch für den nächsten Tag reicht. Gerade der Rotkohl schmeckt einen Tag später oft noch besser.

Zum Dessert: Lebkuchenmousse mit Glühweinkirschen

Dieses Dessert ist vegan, glutenfrei und himmlisch lecker: Lebkuchenmousse mit Glühweinkirschen, entdeckt auf dem Blog Vegane Vibes. Den schokoladigen Nachtisch hat FINK-Redakteurin Mirjam bei verschiedenen Familien erprobt. Auch von Nicht-Veganer*innen wurde die Mousse immer für sehr gut befunden.

Zutaten für 4 Personen

400 g Seidentofu

200 g dunkle vegane Kuvertüre

2 TL Lebkuchengewürz (oder 1 TL Zimt, ¼ Nelken, ¼ TL Muskat, ¼ TL Kardamom)

3 EL Espresso

¼ TL Bourbon Vanille

195 g Sauerkirschen aus dem Glas

200 ml Glühwein oder Punsch

½ TL Zimt

10 g Maisstärke

Für die Mousse die Schokolade im Wasserbad schmelzen. Den Seidentofu, geschmolzene Schokolade, Lebkuchengewürz, Espresso und Bourbon-Vanille in einen Mixer geben und zu einer feinen Creme verarbeiten. Jetzt nur noch in den Kühlschrank stellen und abkühlen lassen.

Für die Glühweinkirschen zunächst die Sauerkirschen abgießen (Saft aufheben!). Kirschen in einen kleinen Topf geben und Glühwein, Maisstärke und Zimt hinzufügen. Kurz rühren, bis sich alles verbunden hat. Erhitzen, bis es anfängt, zu köcheln. In einem separaten Gefäß die Stärke in sechs Esslöffeln abgeschöpften Kirschsaft auflösen. In den Topf geben und ein paar Minuten köcheln lassen, bis es eindickt.

Die Kirschen noch heiß in Dessertgläser füllen und auskühlen lassen. Dann die Lebkuchenmousse dazu füllen und alles über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen. Optional und sehr hübsch: Alles mit veganer Schlagsahne und Raspelschokolade garnieren und servieren!

Habt ihr Lust bekommen? Wir auf jeden Fall! Dann nehmt schnell Zettel und Stift in die Hand und bereitet schon mal die Einkaufsliste vor, damit ihr am 24. nicht „noch mal eben los“ müsst und im vollen Supermarkt verzweifelt.

Wir von FINK.HAMBURG wünschen euch einen leckeren, pflanzlichen und feierlichen Heiligabend!