Messehallen in Hamburg dienen als Unterkunft für Geflüchtete.
Wo sonst große Veranstaltungen stattfinden, leben jetzt Geflüchtete. Foto: Christian Charisius/dpa.

Wie anderenorts auch, sind in Hamburg die Unterkünfte für Schutzsuchende fast vollständig belegt. Deshalb hat die Stadt nun eine der Messehallen wieder für Geflüchtete hergerichtet. Etwa 470 Menschen sollen dort zweitweise einziehen.

Die ersten Betten in der vorübergehenden Unterkunft für Geflüchtete in einer Hamburger Messehalle sind belegt. „Der Aufbau ist planmäßig am Wochenende erfolgt, sodass die ersten geflüchteten Menschen heute in den Messehallen untergebracht werden konnten”, sagte eine Sprecherin der Sozialbehörde am Montag. Wie viele Männer, Frauen und Kinder am ersten Tag in die Halle gekommen waren, konnte sie nicht sagen.

Die vorübergehend für Geflüchtete genutzte Messehalle ist Behördenangaben zufolge eine von 245 Unterkünften für asylsuchende Alleinreisende und Familien in Hamburg. In der Halle sollen bis Ende Januar rund 470 Menschen untergebracht werden können. Damit soll vor allem das Ankunftszentrum der Stadt entlastet werden. Bereits 2015 war eine Messehalle als Not-Erstaufnahme genutzt worden, 2022 wurden dort Menschen aus der Ukraine untergebracht.

Finanzsenator fordert mehr Geld vom Bund

Im vergangenen Jahr hatten sich fast 54.000 Menschen aus der Ukraine sowie Asyl- und Schutzsuchende aus anderen Ländern in Hamburg registrieren lassen. Bis August 2023 waren es bislang etwa 17.000 Menschen. Trotz der im Vergleich zu 2022 geringeren Zahlen hat die Stadt enorme Schwierigkeiten, ausreichend Unterkünfte für die Ankommenden zur Verfügung zu stellen. Der Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) zufolge sind die Kapazitäten zu 97 Prozent ausgelastet. „Wir sind am Limit dessen, was gute Integration in Hamburg möglich macht”, sagte sie.

Unterdessen ist auch die Finanzierung der Unterbringung für die Geflüchteten in der politischen Diskussion. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) hatte erst in der vergangenen Woche vom Bund mehr Geld für Integration verlangt. Die Ampel-Koalition in Berlin müsse verstehen, dass alles andere Gift für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wäre. „Ärmere Länder und Kommunen müssten woanders kürzen, um die Flüchtlingsaufnahme zu bezahlen – das kann der Bund nicht wollen!.“

mol/dpa

Moritz Löhn, Jahrgang 1996, hat schon einmal ein Sachbuch in 30 Tagen geschrieben. “Fußball Fakten – Von der Bundesliga bis zur WM” heißt es und enthält 40 Geschichten über das schönste Spiel der Welt. Fürs Fußballschauen wird Moritz sogar bezahlt: Er tickert für sport.de und hat schon in der Online-Redaktion von Sport1 gearbeitet. Sportjournalismus ist auch sein Berufsziel – am liebsten investigativ. Studiert hat er Medien und Information an der HAW Hamburg. Auch ehrenamtlich engagiert er sich: Er betreut ein Ferienzeltlager in Dänemark und ist Co-Trainer bei der vierten Herrenmannschaft des USC Paloma. Moritz ist Mate- und Mario-Kart-süchtig. Eine gute Grundlage für die nächsten Bücher.
(Kürzel: mol)