Gemeinsamer Appell gegen Antisemitismus

Progromnacht

Hamburg: Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen), Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft von Hamburg, spricht im Februar auf der Landesmitgliederversammlung der Grünen Hamburg. Fegebank fordert ein klares Bekenntnis gegen Antisemitismus - auch von der Klimabewegung. Zugleich wirft sie rechten Parteien vor, die Judenfeindschaft von islamischer Seite zu instrumentalisieren. Foto: Jonas Walzberg/dpa
Fegebank fordert ein klares Bekenntnis gegen Antisemitismus - auch von der Klimabewegung. Zugleich wirft sie rechten Parteien vor, die Judenfeindschaft von islamischer Seite zu instrumentalisieren. Foto: Jonas Walzberg/DPA

Anlässlich des 85. Jahrestags der Reichspogromnacht betont Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Fegebank die gesellschaftliche Verantwortung im Kampf gegen Antisemitismus. Auch Neubauer verurteilen israelfeindliche Aktionen.

Am heutigen Donnerstag jährt sich die Reichspogromnacht zum 85. Mal. Zu dem Jahrestag finden in Hamburg zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. Im Vorfeld appellierte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Die Grünen) sich gemeinschaftlich gegen Antisemitismus zu stellen. Bereits im Oktober distanzierte sich Luisa Neubauer von den israelfeindlichen Äußerungen des internationalen Accounts von Fridays for Future.

Appell an die Gesellschaft

In einem Interview mit der Hamburger Morgenpost betont die Grünen-Politikerin die Notwendigkeit, den Antisemitismus sowohl aus rechten als auch aus linken und islamischen Kreisen zu bekämpfen: „Jeder Form von Antisemitismus muss mit Worten und Taten begegnet werden, das kann nicht nur Politik tun, das muss auch jede und jeder Einzelne in der Familie, im Sportverein oder in der Nachbarschaft tun.“ Fegebank hebt hervor, dass Antisemitismus benannt und angegangen werden muss – auch wenn er von links kommt: „Mitunter ist das schmerzhaft, wie wir das in Teilen der Klimabewegung sehen. Aber es muss benannt werden und ich erwarte, dass sich alle davon distanzieren.“

Außerdem ist Fegenbank der Ansicht, dass rechte Gruppierungen und Parteien das Thema islamischer Antisemitismus nutzen, um Stimmung gegen eine Gruppe zu machen, die selbst von Rassismus betroffen ist: „Antisemitismus erledigt sich nicht durch Abschiebungen“, erklärte die Senatorin.

Gedenkveranstaltungen zur 85. Reichspogromnacht in Hamburg

Anlässlich des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht nimmt Fegebank am Donnerstagsnachmittag an einer Gedenkstunde teil. Im November 1938 riefen die Nationalsozialisten dazu auf, jüdische Geschäfte und Synagogen zu zerstören. Auch in Hamburg waren jüdische Menschen Bedrohungen und Demütigungen ausgesetzt. Zahlreiche von ihnen wurden verletzt und in Konzentrationslager gebracht. Jüdische Geschäfte, Wohnhäuser und Synagogen wurden zerstört. Auch auf die Hamburger Synagoge am Bornplatz (heute Joseph-Carlebach-Platz) brannte nach einem Anschlag nieder. Mit der Reichspogromnacht erreichte die Judenverfolgung einen traurigen Höhepunkt.

Neubauer distanziert sich von antisemitischen Aussagen

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer ist ebenfalls Gast bei der Gedenkveranstaltung. Ende Oktober distanzierte sie sich bereits im Namen von Fridays for Future Deutschland von israelfeindlichen Äußerungen auf dem internationalen Account der Klimaschutzbewegung. „Unsere volle Solidarität gilt den Jüdinnen und Juden weltweit, und wir verurteilen scharf den Terror der Hamas“, sagte sie gegenüber der DPA.

sok/dpa

Sophia-Maria Kohn, Jahrgang 2000, hat drei unterschiedliche Falttechniken für ihre drei Sockensorten. Bei einem dreimonatigen Aufenthalt in Südafrika hat sie Kindern Handball beigebracht, ehe sie nach Sambia aufbrach – als Managerin des U17-Nationalteams (aber nur für eine Woche). Sie hat sich nicht nur auf die Socken gemacht, sondern hatte zu Hause auch früh ihren ersten Berührungspunkt mit Fink.Hamburg: Während ihres HAW-Bachelorstudiums in Medien und Information schrieb Sophia über ihre Heimatstadt aus der Perspektive Obdachloser. Handball spielt sie immer noch: bei den Frogs in Henstedt-Ulzburg in der dritten Bundesliga. (Kürzel: sok)