Ver.di ruft zum Warnstreik im öffentlichen Dienst auf

Nach gescheiterten Tarifverhandlungen

Streikende Arbeitskräfte stehen mit Warnwesten und Flaggen von ver.di.
Ver.di hat zum Warnstreik im öffentlichen Dienst aufgerufen. Foto: Bodo Marks/DPA

Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di setzt ihren Warnstreik im öffentlichen Dienst der Länder am Dienstag fort. Mit einer Kundgebung am Gewerkschaftshaus und einem Demonstrationszug zur Finanzbehörde will sie den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. 

Wegen Warnstreiks am Dienstag kann es unter anderem zu Beeinträchtigungen beim Abmelden eines Autos beim Landesbetrieb Verkehr kommen, auch Feuerwehr, Schulen und Bezirksämter sind betroffen.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) setzt im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst ihre Warnstreiks fort. Am Dienstag sind die Beschäftigten aus dem öffentlichen Dienst zum Arbeitsausstand aufgerufen. Wie Ver.di mitteilt, ist am Dienstagmorgen eine Kundgebung am Gewerkschaftshaus geplant. Anschließend soll der Demonstrationszug zur Finanzbehörde am Gänsemarkt weiterziehen, wo die Abschlusskundgebung stattfindet.

Kein Schulausfall wegen Warnstreiks

Ver.di ruft die Beschäftigten von Landesbetrieben, Fachbehörden, Schulen, Bezirksämtern, Jobcentern und der Feuerwehr der Freien und Hansestadt Hamburg zum Warnstreik auf. Nicht vom Warnstreik betroffen ist der Schulunterricht, da verbeamtete Lehrkräfte kein Streikrecht haben. Allerdings könnte es bei der Ganztagsbetreuung zu Problemen kommen.

„Die einzige Sprache, die die Arbeitgeber verstehen, ist Druck“

Nach der für Ver.di enttäuschenden Verhandlungsrunde will die Gewerkschaft so den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Am Freitag hatten diese erneut ein Angebot verweigert und die Forderungen von Ver.di abgelehnt. Dazu gehören die Stadtstaatenzulage, ein Tarifvertrag für studentische Beschäftigte und ein Abschluss in Höhe des Tarifvertrags für Bund und Kommunen. Nicole Drücker, Hamburger Mitglied der Bundestarifkommission, betonte: „Der November wird ein Streiknovember, das heißt, wir müssen alles auf die Straße bringen. Die einzige Sprache, die die Arbeitgeber verstehen, ist Druck. Anstatt eine Tariflösung auf den Tisch zu legen, haben sie uns erklärt, dass wir Wohngeld beantragen können. Das ist eine Unverschämtheit.“

Ver.di will mit Warnstreik verstärkten Fachkräftemangel vermeiden

Die Forderung nach einer Stadtstaatenzulage in Höhe von 300 Euro ist ein zentrales Anliegen der Streikenden. Laut Irene Hatzidimou von Ver.di machen die hohen Lebenshaltungskosten in Hamburg es vielen Beschäftigten schwer, in der Stadt zu leben, für die sie arbeiten. Dies verstärke den Fachkräftemangel in der Region. Sie betont: „Die Kolleg*innen in Hamburg brauchen die Stadtstaatenzulage in Höhe von 300 Euro. Viele können sich ein Leben in der Stadt, für die sie arbeiten, nicht mehr leisten und orientieren sich ins Umland.“

Die Besonderheit in Hamburg besteht darin, dass in Hamburg wie in allen Stadtstaaten kommunale Aufgaben unter den Tarifvertrag für die Länder fallen. In den umliegenden Bundesländern gilt im kommunalen Bereich der TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) für Bund und Kommunen, der höhere Verdienste verspricht. Zusammen mit den im Vergleich zum Umland sehr hohen Lebenshaltungskosten in Hamburg führe dies dazu, dass Fachkräfte abwandern oder sich gar nicht erst in Hamburg bewerben würden, so Ver.di.

sok

Sophia-Maria Kohn, Jahrgang 2000, hat drei unterschiedliche Falttechniken für ihre drei Sockensorten. Bei einem dreimonatigen Aufenthalt in Südafrika hat sie Kindern Handball beigebracht, ehe sie nach Sambia aufbrach – als Managerin des U17-Nationalteams (aber nur für eine Woche). Sie hat sich nicht nur auf die Socken gemacht, sondern hatte zu Hause auch früh ihren ersten Berührungspunkt mit Fink.Hamburg: Während ihres HAW-Bachelorstudiums in Medien und Information schrieb Sophia über ihre Heimatstadt aus der Perspektive Obdachloser. Handball spielt sie immer noch: bei den Frogs in Henstedt-Ulzburg in der dritten Bundesliga. (Kürzel: sok)