Protestaktion: Apotheken am Mittwoch geschlossen

Wirtschaftlicher Druck auf Gesundheitsversorgung

Symbolbild geschlossene Apotheken. Foto: Laura Krone
Am Mittwoch bleiben viele Apotheken geschlossen. Foto: Laura Krone

Wer am Mittwoch Medikamente braucht, muss sich auf geschlossene Apotheken in Hamburg und im restlichen Norden einstellen. Der Apothekerverband hat alle öffentlichen Apotheken zum norddeutschen Protesttag aufgerufen. Notdienstapotheken bleiben offen.

Der Apothekerverband hat Apotheken dazu aufgerufen, ganztägig zu schließen, um am norddeutschen Protesttag teilzunehmen. Das berichtete der Verband am Montag. Betroffen sind nicht nur Apotheken in Hamburg, sondern auch in Schleswig-Holstein, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Apotheken im Notdienst bleiben geöffnet, um Verbraucher*innen zu versorgen.

„Viele Apotheken sind am Limit”

Nach Angaben des Verbands richtet sich der Protest gegen anhaltende Missstände in der Arzneimittelversorgung sowie die Unterfinanzierung der Apotheken. Der Apothekerverband verwies zudem auf die stark gestiegenen Betriebskosten.

„Wie und wovon sollen Apothekeninhaberinnen und Apothekeninhaber eigentlich noch ihre wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angemessen bezahlen”, sagte Schleswig-Holsteins Verbandsvorsitzender Hans-Günter Lund. Die Politik zerstöre das System Apotheke. „Viele Apotheken sind am Limit, andere mussten bereits ihre Pforten schließen”, so Lund weiter.

Im Gegensatz zu Hannover und Schwerin sind in Hamburg keine Kundgebungen geplant.

Apotheken bleiben zum wiederholten Male geschlossen

Der wirtschaftliche Druck auf die Apotheken bringe die wohnortnahe Arzneimittelversorgung der Patient*innen in Gefahr, warnt der Deutsche Apothekerverband. So sei die Anzahl der Apotheken im europäischen Vergleich auf einem historischen Tiefstand. Nach Angaben des Deutschen Apothekerverbands gab es 2022 in Deutschland pro 100.000 Einwohner*innen lediglich 22 Apotheken. Damit liegen wir unter dem europäischen Durchschnitt von 32 Apotheken auf 100.000 Einwohner*innnen. Spitzenreiter ist Griechenland mit 97 Apotheken pro Person. Am schlechtesten schneidet Dänemark mit neun Apotheken ab. Der Verband repräsentiert nach eigenen Angaben rund 99 Prozent der aktuell 584 Apotheken im Norden.

Bereits im Juni haben Hamburger Apotheker*innen protestiert. Damals erteilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach den Forderungen der Apothekerverbände nach höheren Honoraren vorerst eine Absage.

kro/dpa

Laura Krone, geboren 1999 in Rotenburg (Wümme), weiß, wie Weizen und Wasser harmonieren. Bei einer Reise durch Australien ernährte sie sich fast nur von Nudeln mit Pesto, zu Hause hat sie eine eigene Nudelmaschine. In Bremen studierte Laura Medien- und Politikwissenschaft, in Bordeaux den lokalen Wein. Bei der ELBFISCHE Content Group bloggt sie über das, was andere kochen. In einem eigenen Podcast sprach sie mit einer Freundin über Themen von Astrologie bis Gen Z. Gerne würde sie auf weiteren Reisen Insekten probieren. Und dann darüber schreiben, wie man auch daraus eine gute Pasta-Soße machen kann. (Kürzel: kro)