Wasserverlust in Deutschland besonders hoch

Umweltbundesamt

Ausgetrockneter Fluss in Deutschland
Die Umweltbehörder stellte ihren Bericht vor: Deutschland hat hohen Wasserverlust. (Symbolbild) Foto: Matt Palmer, unsplash

Deutschland gehört weltweit zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust. Das zeigt der aktuelle Monitoringbericht des Umweltbundesamts. Der Bericht wurde am Dienstag in Berlin vorgestellt.

Am Dienstag stellte das Umweltbundesamt (UBA) den aktuellen Bericht zur „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ (DAS) in Berlin vor. Darin heißt es, dass Deutschland rasant Wasservorräte verliert. Pro Jahr gehen 2,5 Kubikkilometer Wasser verloren, sagte Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bei der Vorstellung. Dies belastet die Ökosysteme stark, was auch Auswirkung auf die Trinkwasserversorgung hat, so die Ministerin weiter.

Entwässerung und Kanalisation als Gründe für Wasserverlust

Der Wasservorrat sei in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zwar gut, sagt UBA-Präsident Dirk Messner. Allerdings sei der Verlust von diesem Wasservorrat im weltweiten Vergleich in Deutschland am schnellsten. Laut UBA hat Deutschland eine Infrastruktur gebaut, in der viel Wasser abfließt: Entwässerungsgräben der Landwirtschaft, Kanalisation in Städten und die wenigen Versickerungsflächen sind die Hauptgründe für den starken Wasserverlust.

Idealerweise soll Regenwasser durch städtische Grünanlagen oder ähnliche Flächen gespeichert werden, ins Grundwasser versickern oder zur Wiedernutzung umgeleitet werden. Gleichzeitig würden die überflutungsfähigen Flächen dazu beitragen, dass die Kanalisation bei Starkregenfällen entlastet und Überschwemmungen von Siedlungsflächen vermieden werden. So geht es aus dem Bericht hervor.

Wasserverlust hat Einfluss auf das Klima

Der Verlust an Wasservorräten hat Auswirkungen auf die Ökosysteme und das Klima. Besonders die Landwirtschaft ist besonders betroffen: „Der Wasserverlust, den wir hier erleben, schlägt sich ökonomisch in der Landwirtschaft nieder und hat was mit der Ernährung für uns als Menschen zu tun“, so Messner bei der Vorstellung des Berichts. So hätte es 2018 – in einem Hitzesommer – 15 Prozent weniger Winterweizenerträge gegeben als im Jahr zuvor.

Aber auch Wälder sind durch Trockenheit betroffen. „80 Prozent der Bäume in unseren Wäldern sind beschädigt und wir haben im Jahr 2020 gesehen, dass 20-mal so viele Fichten abgestorben sind wie in den vorangegangenen zehn Jahren“, ergänzte der UBA-Präsident.

Umweltschäden verursachen erhebliche Kosten

Laut Umweltministerin Lemke belaufen sich die geschätzten Kosten der Umweltschäden in Deutschland auf 80 Milliarden Euro. Sie betonte auch, dass Klimaanpassungen und Vorsorge kostengünstiger seien als die Beseitigung der Schäden. Daher sei es entscheidend, dass die Gesellschaft verstehe, dass Klimaanpassung genauso wichtig sei wie der Klimaschutz selbst.

Die Klimaanpassung zielt darauf ab, sich besser auf Veränderungen wie Dürren oder Überflutungen vorzubereiten oder sich davor zu schützen. Beispielsweise können Hitzeschutzpläne für Krankenhäuser oder die Gestaltung von Städten entwickelt werden, um mehr Regenwasser zu speichern. Im geplanten Klimaanpassungsgesetz ist festgelegt, dass die Bundesregierung alle vier Jahre einen Monitoringbericht zur Anpassungsstrategie veröffentlichen muss.

aba/dpa

Alma Bartels, Jahrgang 1996, hat eine Schwäche für mongolischen Metal. Sie ist schon einmal kostenlos um die Welt gereist, kann sich aber kaum erinnern: Sie war erst zwei Jahre alt. Aufgewachsen zwischen Hamburg und Barcelona entwickelte sie ein Faible für Sprachen: Neben Englisch und Spanisch spricht sie auch Koreanisch und Katalanisch. Für Stern.de produzierte sie Videos über Fragen wie “Wie viele Nägel hat Ikea schon verkauft?”. In Bremen studierte sie Politologie und entdeckte ihre Liebe zum Kulturjournalismus. Am liebsten würde sie die mongolische Band Hanggai einmal danach fragen, wie das mit diesem Kehlkopfgesang eigentlich funktioniert. (Kürzel: aba)