COP28-Schlusserklärung fordert “Übergang weg von fossilen Brennstoffen”

Finaler Beschluss der Klimakonferenz

Abschlusserklärung COP28: Sultan al-Dschaber (l) , Präsident der COP28, klatscht nach der Verabschiedung der globalen Bestandsaufnahme auf dem UN-Klimagipfel COP28. Foto: Kamran Jebreili/AP/dpa
Sultan al-Dschaber (l) , Präsident der COP28, klatscht nach der Verabschiedung der globalen Bestandsaufnahme auf dem UN-Klimagipfel COP28. Foto: Kamran Jebreili/AP/dpa

Einigung auf der COP: Erstmals ruft die Weltgemeinschaft bei einer Klimakonferenz zur Abwendung von fossilen Energien auf. Der unter anderem von Deutschland geforderte klare Ausstieg ist in dem finalen Text aber nicht enthalten.

Die Konferenz-Präsidentschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten veröffentlichte am Mittwochmorgen (Ortszeit) wie angekündigt den überarbeiteten Entwurf des Abschlusstextes. Kurze Zeit später wurde dieser im Plenum final beschlossen.

COP28: Forderungen der Abschlusserklärung

Das Papier fordert die Staaten dazu auf, sich von fossilen Brennstoffen abzuwenden: „Transition away from fossil fuels in our energy systems“. Das heißt:

  • Energiesysteme umfassen laut IPCC Energie, Transport, Heizen und Industrie. Von den großen klimarelevanten Sektoren ist nur die Landwirtschaft nicht enthalten.
  • „Ineffiziente“ Subventionen für fossile Brennstoffe „die nicht im Zusammenhang mit Energiearmut oder einem fairen Übergang stehen“ sollten „so schnell wie möglich abgebaut werden“, heißt es in dem Text.
  • Weiterhin erlaubt sein soll die Nutzung „kohlenstoffarmer Brennstoffe“ und der Einsatz der Speicherung und Abscheidung des Treibhausgases Kohlendioxid, wie das Science Media Center Germany zusammenfasst.

Macht die Abschlusserklärung das 1,5 Grad-Ziel noch möglich?

Das Dokument reagiert auf den „Global Stocktake“  – eine weltweite Bestandsaufnahme, die erstmalig bei der diesjährigen Weltklimakonferenz stattgefunden hat. Die Bestandsaufnahme zeigte auf, dass die Welt derzeit nicht auf Kurs ist, um den vorgesehenen Temperaturanstieg zu begrenzen. Im Abschlussdokument wird deshalb zunächst festgehalten, dass die globalen Treibhausgasemissionen bis 2030 um nur 5,3 Prozent gegenüber 2019 sinken würden, sollten die jeweils national festgelegten Beiträge umgesetzt werden.

Die Emissionen müssten weltweit jedoch folgendermaßen verringert werden, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken:

  • um 43 Prozent bis 2030
  • um 60 Prozent bis 2035
  • Netto-Null-Emissionen bis 2050

Erste Reaktionen auf die Abschlusserklärung

Nach dem Beschluss sprach Konferenzpräsident Sultan Al-Dschaber zufrieden von einem „historischen Paket“. Es sei ein robuster Aktionsplan, um das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten. Auch die Bundesregierung stellt sich ausdrücklich hinter den Beschluss der UN-Klimakonferenz zur Abkehr von fossilen Brennstoffen.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bezeichnete das finale Papier der Weltklimakonferenz als „Anfang für ein Ende der fossilen Energien“. Der Text sei „für uns als Europäische Union, als Deutschland nur ein Anfang“, sagte sie am Mittwoch  im Plenum in Dubai. Der französische Präsident Emmanuel Macron würdigte den Beschluss der Weltklimakonferenz ebenfalls als wichtigen Schritt.

US-Klimabeauftragter John Kerry gab dagegen zu bedenken, dass seine Regierung sich eine klarere Formulierung im Abschlusstext gewünscht hätte. Auch eine Vertreterin Samoas äußerte sich enttäuscht über den Ausgang der Verhandlungen „Die Kurskorrektur, die wir brauchten, ist nicht erreicht worden.“

val/apa/dpa

Nicht alle Begriffe rund um die Klimakonferenz sind leicht verständlich. Daher haben wir von FINK.HAMBURG ein Glossar zu den wichtigsten Begriffen rund um die COP28 für euch erstellt. Schaut nach, wenn ihr ein Wort nicht versteht oder mehr darüber wissen wollt.

Hier geht’s zum Glossar!

Valerie Pfeiffer, Jahrgang 1994, träumte einst davon, für ihren Heimatverein 1.FC Köln zu spielen – im Männerkader. Beim Festkomitee Kölner Karneval machte sie eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. Dreimal half sie dabei, den Rosenmontagszug zu organisieren und trug dort dann Warnweste statt Kostüm. In Friedrichshafen studierte sie Kommunikation, Kultur und Management, und arbeitete nebenher in einer Agentur für Gesundheitskommunikation – obwohl der Karneval am Bodensee Fasching heißt. In Hamburg sieht es bei diesem Thema noch finsterer aus, trotzdem entwickelte Valerie zuletzt digitale Veranstaltungsformate für die “ZEIT”. (Kürzel: val)