49-Euro-Ticket bleibt. Preis für Studierende noch unsicher

Öffentlicher Personennahverkehr

Frau hält Smartphone in die Kamera. Der Bildschirm zeigt die offizielle Seite des Deutschlandtickets.
Das Deutschlandticket soll den Personennahverkehr nachhaltig attraktiver machen. Der Preis für das Ticket bleibt auch in diesem Jahr bei 49 Euro. Foto: Jolan Geusen

Es bleibt beim 49-Euro-Ticket: Die Sorgen um eine Preiserhöhung beim Deutschlandticket wurden für dieses Jahr aus dem Weg geräumt. Die Finanzierung des Deutschland-Semestertickets ist hingegen noch unsicher. Das Studierendenwerk fordert eine Preisgarantie.

Während die Fahrpreise für Busse und Bahnen in Hamburg zu Beginn des Jahres erneut gestiegen sind, wurde für das Deutschlandticket wieder eine Preisdeckelung auf 49 Euro für dieses Jahr beschlossen. Am Montag trafen sich die Verkehrsminister von Bund und Ländern zu einer Sonderkonferenz, um unter anderem über die Fortführung des Deutschlandtickets zu beraten. Ob der Preis von 49 Euro pro Monat auch 2025 gehalten werden kann, ist nach dem Sondertreffen noch offen. Genau wie die Frage, ob es wieder ein rabattiertes Deutschlandticket für Studierende geben wird.

Hamburgs Verkehrsminister Anjes Tjarks lobte den Beschluss über das 49-Euro-Ticket im Anschluss an die Sitzung und teilte die „starke News” auf X. Kritische Stimmen, zum Beispiel von der Umweltorganisation Greenpeace, forderten eine langfristige Preisstabilität und dass der Ticketpreis nicht jedes Jahr neu verhandelt werden solle.

Wer finanziert das Deutschlandticket?

Wie bereits 2023 teilen sich der Bund und die Länder zu gleichen Teilen die Kosten für das Deutschlandticket, indem sie wieder jeweils 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Beim Sondertreffen am Montag ging es auch um Einnahmeverluste für die Verkehrsunternehmen, die durch günstigere Ticketpreise entstehen können. Auch wenn die Verluste zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden, könnten diese über die vereinbarten Mittel hinausgehen und nicht vollständig ausgeglichen werden, befürchtet der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Laut VDV forderten die Länder den Bund auf, eine Übertragung der Restmittel aus dem vergangenen Jahr zu ermöglichen, um mögliche Einnahmeverluste auszugleichen.

Für die Verkehrsunternehmen bestehe laut VDV ein Risiko einer möglichen Finanzierungslücke von bis zu einer Milliarde Euro im Jahr 2024. „Für die Fahrgäste ist der heutige Beschluss zur Preisstabilität beim Deutschlandticket eine gute Nachricht. Der Branche fällt es damit leichter, das Ticket weiterhin stark zu vermarkten und die Nachfrage zu steigern. Aber es fehlen noch die haushälterischen Schritte, die Finanzierungslücke, die uns durch Einnahmeausfälle entsteht, vollumfänglich auszugleichen”, so VDV-Präsident Ingo Wortmann. Die Hoffnung ist nun, dass viele Neukund*innen hinzukommen und ebenfalls für Preisstabilität sorgen.

Deutschlandticket für Studierende

Zu einem reduzierten Preis von 29,40 Euro monatlich anstelle von 49 Euro können Studierende aktuell deutschlandweit den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Eine weitere Preisgarantie für das rabattierte Deutschlandticket sei für Studierende zwingend notwendig, fordert Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks. „29,40 Euro ist die preisliche Oberkante, die Studierende zahlen können“, sagt er.

Wie ist das 49-Euro-Ticket entstanden?

Seit Mai 2023 gibt es inzwischen das Angebot des 49-Euro-Tickets. Es dient als einheitliches Ticket für den öffentlichen Nahverkehr, mit dem man deutschlandweit in der 2. Klasse für unter 50 Euro pro Monat unterwegs sein kann. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wird es von etwa zehn Millionen Menschen genutzt. Seinen Ursprung hat das Deutschlandticket im Neun-Euro-Ticket, das im Sommer 2022 von der Bundesregierung eingeführt wurde. Die hohen Verkaufszahlen des Tickets führten zu den Überlegungen für das Deutschlandticket als dauerhaftes Angebot.

Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger angesichts der erheblich gestiegenen Energiepreise finanziell zu entlasten. Gleichzeitig soll das Angebot die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs steigern und ein Anreiz für den Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn sein.

So funktioniert das Deutschlandticket in Hamburg

Das 49-Euro-Ticket kann in Hamburg über die digitalen Angebote des HVV gebucht werden. Auch Studierende müssen ihr Ticket individuell buchen. Eine Übersicht, wie das 49-Euro-Ticket funktioniert, gibt es bei FINK.HAMBURG.

apa

Anne Paulsen, geboren 1996 in Itzehoe, hat Flugangst, reiste nach dem Abitur aber trotzdem für ein Jahr auf die von der Klimakrise bedrohte Pazifikinsel Kiribati. Sie unterrichtete, pflanzte Mangroven und begann zu bloggen. Später schrieb sie für kleinere Magazine und eine NGO über Klimawandel und Nachhaltigkeit. In Hamburg studierte sie Religionswissenschaft. Auf den Salomonen hat sie den ersten Frauenboxkampf mitorganisiert und stieg auch selbst in den Ring. Einen Poetry Slam ohne Wettkampfcharakter zu organisieren, steht noch auf ihrer To-Do-Liste – dann würde sie sich vielleicht mit einem eigenen Gedicht auf die Bühne trauen. (Kürzel: apa)