Seit Tagen herrscht auf Hamburgs Straßen Rutschgefahr. Von Montag bis Mittwochmorgen kam es zu 107 Glätteunfällen. Die für den Winterdienst zuständige Stadtreinigung weist die Schuld von sich.
Am Freitag vergangene Woche hat es in der Hansestadt einige Zentimeter Neuschnee gegeben, der schnell zu einer dicken Eisschicht gefror. Von Montag- bis Mittwochmorgen zählte die Hamburger Feuerwehr 107 Einsätze, weil Radfahrer*innen und Fußgänger*innen gestürzt waren. Hamburgs Stadtreinigung sieht keine Versäumnisse in ihrem Winterdienst. Bei allen Volleinsätzen seit Beginn der Wintersaison seien die Streupläne erfüllt worden, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Senatorin Katharina Fegebank (Grüne) sagte am Mittwoch in einem Interview des Hamburger Abendblatts, es müsse im Hinblick auf den Hamburger Winterdienst „noch einmal ordentlich nachgeräumt und nachgearbeitet werden.“ Sie habe gehört, dass es bei der Stadtreinigung viele krankheitsbedingte Ausfälle gegeben habe.
Wie konnte es zu den Unfällen aufgrund des Glatteis kommen?
Nach Angaben des Senats kümmert sich die Stadtreinigung auch um die Radwege an den Hauptverkehrsstraßen. Trotzdem mussten Radfahrer*innen in der Praxis über glatte Straßen fahren. Das liege am Hamburger Wegegesetz, erklärte der Sprecher der Stadtreinigung. Es verbiete den Einsatz von Taumitteln auf Geh- und Radwegen. Die Stadtreinigung dürfe nur Kies streuen, der schnell wieder überfriere. Im Unterschied zum Einsatz von Salz und Sole auf den Fahrbahnen mache ein frühes Streuen auf Wegen auch keinen Sinn. Weil Taumittel die Pflanzen schädigten, gebe es die politische Entscheidung zugunsten des Umweltschutzes. Die derzeitige Glätte-Situation müsse in Kauf genommen werden.
In dieser Verantwortung stehen Hamburgs Anwohnende
Gehwege werden in der Regel nicht von der Stadtreinigung geräumt. Dafür sind Anwohner*innen verantwortlich: Schnee muss sofort nach Ende des Schneefalls, Glatteis sofort nach Eintritt entfernt werden. Dabei dürfen genauso wie bei den Radwegen keine Tausalze verwendet werden, sondern nur abstumpfende Stoffe, wie Kies. Anwohner*innen müssten deutlicher auf ihre Pflicht hingewiesen werden, sagte die Senatorin Katharina Fegebank dem Hamburger Abendblatt. Die derzeitige Situation sei „für viele eine Schlitterpartie“. Alle Zuständigen hätten nun eine „gemeinsame Verantwortung“ für bessere Verhältnisse zu sorgen. Darüber hinaus hoffe sie auf Tauwetter.
Die Aussichten darauf sehen aktuell gut aus: Die Temperatur soll bis zum Wochenende am Tag auf bis zu fünf Grad steigen. Damit ist voraussichtlich ein Ende des Dauerfrostes in Sicht.
len/dpa
Lena Gaul, Jahrgang 1998, filmt und tanzt auf fremden Hochzeiten: Sie arbeitet seit
ihrem Bachelor-Abschluss in Medien und Kommunikation für eine Hamburger
Hochzeitsagentur. Lena ist in Ingelheim geboren, und obwohl ihre Mutter aus
Thailand stammt, hält sich ihr Fernweh in Grenzen. So zog Lena zwar für ihr
Studium nach Passau, jedoch ohne die Stadt jemals besucht zu haben. Mittlerweile
will sie nicht mehr Hochzeitsplanerin werden, sondern lieber wieder mehr schreiben,
wie bereits in ihrem Praktikum in einer Social-Media-Agentur. Das geht auch ohne zu
verreisen. (Kürzel: len)
Tolle Frau!