Neue Allianz mit Folgen für den Hamburger Hafen

Hapag-Lloyd und Maersk

Containerterminals in Wilhelmsburg in orange, grün und rot. Auf einigen steht der ame Hapag-Lloyd
„Gemini Cooperation“ wird die neue Allianz von Hapag-Llody und Maersk heißen. Sie wollen ab 2025 zusammenarbeiten und gemeinsam einige ihrer Container transportieren. Foto: Jule Ahles

Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd will zukünftig mit einem Teil ihrer Flotten mit der dänischen Containerreederei Maersk zusammenarbeiten. Dies kann negative Folgen für den Hamburger Hafen haben.

Ab Februar 2025 wollen die Containerreederei Hapag-Lloyd und Maersk mit einem Teil ihrer Flotten als Partner zusammenarbeiten. Hierzu bilden sie eine neue Allianz. Unter dem Namen „Gemini Cooperation“ wollen sie im operativen Bereich zusammenarbeiten. Hierdurch sollen Kunden pünktlichere Lieferungen ermöglicht werden. Außerdem wollen die Reedereien die Herausforderungen des klimaneutralen Umbaus ihrer Flotten gemeinsam bewältigen.

Neue Kooperation mit rund 290 Schiffen

Derzeit gehören beide Reedereien noch anderen Allianzen an. Um das neue Bündnis einzugehen, wird Hapag-Llody Anfang nächsten Jahres das Bündnis „The Alliance“ mit Ocean Network Express (ONE), Hyundai Merchant Marine und Yang Ming Marine Transport Corporation verlassen. Maersk kooperiert derzeit mit der Reederei MSC aus der Schweiz. Das Bündnis „2M“ wird 2025 von ihnen aufgelöst.

Die neue Kooperation soll rund 290 Schiffe, mit einer Kapazität von zusammen 3,4 Millionen Standardcontainern (TEU) umfassen, heißt es in der Mitteilung von Hapag-Lloyd. Maersk werde 60 Prozent der Kapazität beisteuern.

Maersk ist laut dem Branchendienst „Alphaliner“ mit einer Flotte von mehr als 670 Schiffen weltweit die Nummer zwei der Containerreedereien und besitzt damit mehr als doppelt so viele Schiffe wie Hapag-Lloyd. Diese haben laut eigenen Angaben eine Flotte von fast 270 Schiffen.

Laderückgang am Hamburger Hafen

Solche Allianzen sind in der maritimen Wirtschaft nicht unumstritten. Es gibt ermäßigte Wettbewerbsregeln bei Kooperationen. So fürchten beispielsweise Umschlagbetriebe an Land eine stärkere Marktmacht der Reedereien.

Für den Hafen Hamburg kann die neue Allianz negative Folgen haben. Nach Angaben von Hapag-Lloyd wird sich die „Gemini Cooperation“ auf die Häfen konzentrieren, in denen Hapag-Lloyd oder Maersk Terminals besitzen oder kontrollieren. In Deutschland sind dies vor allem Bremerhaven und Wilhelmshaven. Hapag-Lloyd plant insgesamt ein Ladungsplus von 20 Prozent, kündigte aber auch an, dass Hamburg mit einem Ladungsrückgang von etwa zehn Prozent rechnen müsse.

Marktmacht der Reedereien

Eine Verordnung der EU-Kommission zu diesen ermäßigten Wettbewerbsregeln läuft zum 25. April diesen Jahres aus. „Das bedeutet jedoch nicht, dass Zusammenarbeit zwischen Reedereien nach dem EU-Kartellrecht dann rechtswidrig wäre“, heißt es bei der Brüsseler Behörde.

Am Hamburger Hafen agieren drei große Allianzen: 2M mit Maersk und MSC, The Alliance unter Beteiligung von Hapag-Lloyd und Ocean Alliance mit unter anderem Cosco

als/dpa

Das Fachgebiet von Anna-Lena Schou, geboren 1997 in Walsrode, sind digitale Schlagfallensysteme – das sind Nagetierfallen, die eine Nachricht schicken, wenn sie zuschnappen. Das lernte sie in ihrem Job bei einem Schädlingsbekämpfer. Während ihres Bachelor-Studiums in International Tourism Studies schrieb sie für diverse Online- und Printmedien der Hochschule Harz in Wernigerode. Später verkaufte Anna-Lena Social-Media-Beiträge für Foodguide – über Essen schreibt sie besonders gern. Eigentlich aber will sie generell viel lieber schreiben als verkaufen. Zur Not auch über Schlagfallensysteme. (Kürzel: als)