Die Finken des aktuellen Jahrgangs fliegen nun aus dem Nest! Zwei Semester lang haben wir uns mit Stadtpolitik, der hiesigen Subkultur oder den Auswirkungen der Klimakrise auf Hamburg beschäftigt – in Text, Bild und Ton. Das war unser Jahr im Newsroom der HAW Hamburg.

Liebe Leser*innen,

Anfang letzten Jahres haben wir unser Nest bezogen: Im März 2023 durften wir es uns im Newsroom der HAW Hamburg auf dem Campus an der Finkenau gemütlich machen. Wobei: So gemütlich waren die folgenden zwei Semester nicht, dafür abenteuerlich, im besten Sinne des Wortes.

Zu Beginn schauten wir uns schüchtern an. Eine Dozentin sagte am ersten Tag: „So ruhig wird es hier nie wieder sein.” Und sie sollte damit Recht behalten. Und das nicht nur wegen der besonderen Lache von Redakteurin Jac. Ihr Kommilitone Fynn verglich das Geräusch mit einem Airbag, der direkt neben dem Ohr platzt.

Aber es gab auch Inhalte: Im Newsroom diskutierten wir über unsere Corporate Identity, die Menge an Familienpizzen, die wir bestellen sollten, die Absurdität der Weltklimakonferenz und über das beste KI-generierte Einhorn.

Wie alles begann

Bevor wir die ersten Artikel veröffentlichten, mussten wir erst einmal unser journalistisches Handwerk schärfen. Neben Fact Checking und Themendreh lernten wir die richtige Blendenzahl bei der Spiegelreflexkamera einzustellen und wie man den Ton am Mikrofon pegelt. Es folgten die ersten Reportageausflüge zu Hamburgs Gleis Neundreiviertel, ins alte Land zur Apfelernte und in die Science City nach Bahrenfeld.

Parallel zu den zahlreichen Redigaturschleifen schauten Gäste aus der Praxis im Newsroom vorbei.

Zwischen Dockville, Drohnenführerschein und Weltklimakonferenz

In den Semesterferien fiel es uns FINKen schwer, unsere Flügel stillzuhalten. Deswegen flatterten Emelie, Sophie und Anna-Lena über die Elbe nach Wilhelmsburg zum Festival MS Dockville. Zwischen Bühne und Moshpit interviewten sie Musiker*innen aus Hamburg.

Apropos Elbe: Auch im Newsroom stritten wir über die "richtige" Alsterseite. Fiene ging der Diskussion aus dem Weg, indem sie sich für einen Stadtteil südlich der Elbe entschied.

Im Oktober kehrten wir wieder in unser Nest in der Finkenau zurück. Anne zog es im Dezember in den Süden – und zwar zur Weltklimakonferenz nach Dubai. Dort versorgte sie uns mit Inhalten, die wir für unsere Berichterstattung über die COP28 verarbeiteten.

Raus aus dem Komfortnest

Außerdem spürten wir alle den Drang, über das eigene Nest hinauszuschauen. Während unseres Radioworkshops standen viele das erste Mal vor dem Mikro und probierten sich mit Audio-Schnittprogrammen aus. Unseren Drohnenführerschein aus dem Sommersemester nutzten wir für Videoprojekte. Luca hat sich in der neuen Trendsportart Padel ausprobiert, während Jule, Jonas, Jolan und Anna mit dem Fahrrad an die Ostsee fuhren. Auch Kunst kam nicht zu kurz mit der Frauenfreiluftgalerie am Hafen.

Anfang 2024, nach der Veröffentlichung der Correctiv-Recherche zur AfD und den Protesten der Landwirt*innen waren wir als Reporter*innen bei den Demonstrationen in Hamburg am Start. Wir sprachen mit wütenden Menschen bei den Bauernproteste und Teilnehmer*innen der Demos gegen Rechtsextremismus.

Aus komischen Vögeln wurden Freund*innen

Jetzt sind wir bestens ausgestattet, um unsere Plätze im Nest an den neuen Jahrgang des Masters Digitale Kommunikation abzugeben. Wir wünschen gutes Durchhaltevermögen und eine Menge Spaß und sind gespannt auf eure ganz persönliche Interpretation von FINK.HAMBURG.

Für uns geht es jetzt in die Praxisprojekte: Wir flattern zum Beispiel zum Spiegel, NDR und Kicker, ins Desy und zu Otto.

Im Nest gelernt, fliegen wir nun aus. Es war uns ein Fest!
Euer DiKo-25-Jahrgang

Das Fachgebiet von Anna-Lena Schou, geboren 1997 in Walsrode, sind digitale Schlagfallensysteme – das sind Nagetierfallen, die eine Nachricht schicken, wenn sie zuschnappen. Das lernte sie in ihrem Job bei einem Schädlingsbekämpfer. Während ihres Bachelor-Studiums in International Tourism Studies schrieb sie für diverse Online- und Printmedien der Hochschule Harz in Wernigerode. Später verkaufte Anna-Lena Social-Media-Beiträge für Foodguide – über Essen schreibt sie besonders gern. Eigentlich aber will sie generell viel lieber schreiben als verkaufen. Zur Not auch über Schlagfallensysteme. (Kürzel: als)

Laura Krone, geboren 1999 in Rotenburg (Wümme), weiß, wie Weizen und Wasser harmonieren. Bei einer Reise durch Australien ernährte sie sich fast nur von Nudeln mit Pesto, zu Hause hat sie eine eigene Nudelmaschine. In Bremen studierte Laura Medien- und Politikwissenschaft, in Bordeaux den lokalen Wein. Bei der ELBFISCHE Content Group bloggt sie über das, was andere kochen. In einem eigenen Podcast sprach sie mit einer Freundin über Themen von Astrologie bis Gen Z. Gerne würde sie auf weiteren Reisen Insekten probieren. Und dann darüber schreiben, wie man auch daraus eine gute Pasta-Soße machen kann. (Kürzel: kro)