Ausgedrückte Zigarette mit Asche
Tabaksucht hat auch in Hamburg zugenommen: Im Jahr 2022 war jeder dreizehnte Berufstätige abhängig. Foto: Basil MK/pexels.

Die Zahlen sind drastisch: Jeder 13. Berufstätige leidet in Hamburg an Tabaksucht. Laut einer Analyse der Krankenkasse KKH ist die Zahl in den letzten zehn Jahren stark angestiegen.

In Hamburg steigt die Zahl der berufstätigen exzessiven Raucherinnen und Raucher kontinuierlich an. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Analyse der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) hervor. Im Jahr 2022 war jeder dreizehnte Berufstätige tabaksüchtig und suchte wegen Abhängigkeit, Entzugserscheinungen oder psychischer Probleme ambulante medizinische Behandlung auf.

Die Zahl der nikotinabhängigen Arbeitnehmer*innen hat stark zugenommen. Insgesamt gibt es 35 Prozent mehr behandlungsbedürftige Raucher*innen in Hamburg als noch vor zehn Jahren. Tabaksucht ist damit ein zunehmendes Problem in der Hansestadt. Michael Falkenstein, Experte für Suchtfragen bei der KKH, sagte in der Pressemitteiliung hierzu: “Bereits ab einer Zigarette am Tag gefährden Raucherinnen und Raucher ihre Gesundheit”. Mit jeder weiteren Zigarette steige die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit, von Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs deutlich. “Auch E-Zigaretten sind ein Suchtmittel.”

Folgen von Tabaksucht: Mehr Krankschreibungen & zusätzliche Krankheiten

Exzessive Raucher*innen stellen auch für Unternehmen und Kolleg*innen ein Risiko dar, da ihr übermäßiger Tabakkonsum häufig zu Krankschreibungen führt. Laut bundesweiten KKH-Daten betrug die durchschnittliche Fehlzeit im Jahr 2023 etwa 21 Tagen. Das ist der höchste Wert der letzten fünf Jahre und ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Auch entwickeln sich bei Tabaksüchtigen infolge ihres Konsums oft zusätzliche Krankheiten, die ebenfalls zu einer Arbeitsabwesenheit führen können.

Falkenstein rät Betroffenen dazu, auch nach Jahren der Abhängigkeit noch mit dem Rauchen aufzuhören: “Viele glauben es nicht, aber Aufhören lohnt sich in jedem Alter. Selbst wer erst als über 60-Jähriger auf Zigaretten verzichtet, senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bereits innerhalb weniger Jahre erheblich.”

Für ihre Analyse hat die KKH nach eigenen Angaben anonymisierte Daten von 2012, 2019 und 2022 ausgewertet. Eingeflossen sind Angaben zu rund 675 000 pflicht- und freiwillig versicherten berufstätigen KKH-Mitgliedern mit Krankengeldanspruch. Bundesweit zählt die Krankenkasse rund 1,6 Millionen Versicherte.

dia/dpa

In der Dominikanischen Republik erkundete Diana Waschelitz, geboren 1991 in Bad Segeberg, Leguaninseln und Krokodilfarmen. Sie studierte in Hamburg Amerikanistik sowie Medien- und Kommunikationswissenschaften. Diana war schon Qualitätskontrolleurin für Asos und plante Containerrouten für Hapag-Lloyd. Für ein Erasmussemester ging Diana nach London. Die Mentalität und die Buchläden in Bloomsbury gefielen ihr so gut, dass sie gleich für zwei Jahre blieb. Wieder zurück in Hamburg verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit Mats, ihrem Mops. Kürzel: dia

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