In Deutschland wird die Ölförderung im Wattenmeer spätestens 2041 enden, wenn die Lizenz für die Bohr- und Förderinsel Mittelplate im Nationalpark Wattenmeer ausläuft. Seit 1987 wird dort Öl gefördert. Neben der wirtschaftlichen Nutzung der Nordsee stellt der Klimawandel eine wachsende Bedrohung für das Wattenmeer dar. Ein kürzlich veröffentlichter Qualitätsstatusbericht des Wattenmeersekretariats zeigt „beispiellose Veränderungen“ seit 2017, darunter ein Massensterben von Herzmuscheln aufgrund einer Hitzewelle 2018 und den Anstieg des Meeresspiegels.
Hamburgs Wattenmeer: Ein Naturwunder an der Elbmündung
Seitdem gehört es zu den drei deutschen Weltnaturerbestätten und steht in einer Reihe mit dem Great Barrier Reef oder dem Grand Canyon. Durch diesen Status sei das Ansehen des Wattenmeeres gestiegen, sagt Hans-Ulrich Rösner vom WWF. Es gebe reale Verbesserungen im Naturschutz und auch indirekte Verbesserungen: “Beim Weltnaturerbe ist es so, dass es moralisch schon eine sehr hohe Kategorie ist.” Entscheidungen, die dem Wattenmeer schaden könnten, würden dadurch erschwert. Das Hamburgische Wattenmeer ist der kleinste der drei deutschen Wattenmeer-Nationalparks und befindet sich knapp 120 Kilometer von Hamburg entfernt.
Die Insel Neuwerk liegt im Nationalpark und gehört zum Bezirk Hamburg-Mitte. Auf Neuwerk leben ungefähr 30 Personen. Neuwerk liegt in der Elbmündung, rund 13 Kilometer entfernt von Cuxhaven. Bei Ebbe erreicht man die Insel zu Fuß oder mit dem Wattwagen, während bei Flut eine Schiffsverbindung besteht. Das Wattenmeer, das durch den ständigen Wechsel von Ebbe und Flut entsteht, ist eine der ökologisch wertvollsten Regionen der Erde. Millionen Zugvögel rasten hier auf ihrem Weg vom Nordpol zu den Winterquartieren in Afrika. Wattwürmer, Muscheln und Algen sind die ideale Nahrung für Vögel.