„Internationale Unternehmen der Kreuzfahrtbranche leiten juristische Schritte gegen die AfD-Fraktion aus Senftenberg (Brandenburg) ein. In deren „Abschiebekalender“ werden Abschiebe-Forderung mit Kreuzfahrtschiffen bebildert. Deren Namen sind teilweise klar erkennbar.
Internationale Kreuzfahrtunternehmen gehen juristisch gegen einen Kalender der AfD-Stadtratsfraktion aus Senftenberg vor. In dem Kalender mit dem Titel „Die schönsten Abschiebedampfer“ nutzt die Partei Bilder von Kreuzfahrtschiffen in Kombination mit Parolen wie „Recht auf Heimat. Wir bringen auch zurück“ oder „Heimaturlaub ja, aber ohne Rückfahrschein“. Teilweise sind die Logos der Unternehmen klar erkennbar.
Die AfD sei aufgefordert worden, eine Unterlassungserklärung abzugeben, so Georg Ehrmann, Deutschland-Chef des Internationalen Verbands der Kreuzfahrtbranche (CLIA), der seinen Sitz in Hamburg hat. Werde der Kalender nicht aus dem Verkehr gezogen, folge ein Antrag auf einstweilige Verfügung. „Jedes Unternehmen geht einzeln gegen die AfD vor, um ein deutliches Zeichen zu setzen, dass sie mit diesem rassistischen und ekelhaften Vorgehen nicht durchkommen“, so Ehrmann. „Auch die Prüfung auf Schadenersatz findet statt.“
„Wir sind schockiert“
Die Unternehmen distanzierten sich von den AfD-Parolen. Der Kreuzfahrtkonzern Carnival Cruise Line teilte etwa der Berliner Landesrundfunkanstalt RBB mit: „Wir sind schockiert, dass Fotos unserer Schiffe, auf denen Menschen verschiedenster Herkunft und Kultur friedlich zusammen Urlaub machen und arbeiten, für die fremdenfeindlichen Botschaften der AfD missbraucht wurden.“ Ehrmann sagte dem Sender, dass die Kreuzschifffahrt für Weltoffenheit und Toleranz stehe.
Auf Nachfragen sagte Silvio Wolf, Fraktionsmitglied der AfD in Senftenberg: „Ich verweise auf die Antwort an den RBB.“ In der schriftlichen Stellungnahme heißt es unter anderem: „In Rücksprache mit unserem Fraktionsvorsitzenden sind wir zu der Erkenntnis gelangt, dass aufgrund der Kommunalwahl und der damit verbundenen Aktivitäten es mir und der Fraktion nicht möglich ist, zeitnah Ihre Fragen zu beantworten.“ Die brandenburgische Landes-AfD äußerte sich zu dem Fall bislang nicht.
ika/dpa
Auf dem Laptop von Annika Eifert, Jahrgang 1999, sind schon viele Flüssigkeiten gelandet – Kaffee, Früchtetee, Nagellackentferner. Die gebürtige Hessin studierte in Erfurt Kommunikationswissenschaft und Management. Während dieser Zeit leitete sie das Non-Profit-Onlinemagazin „UNGLEICH“, das die Lebensqualität im Osten hervorhebt. Ein Praktikum im Social-Media-Team von „OMR 5050“ brachte sie schließlich nach Hamburg. Sie selbst nennt sich „TikTok Opfer“ und ist für jeden Trend zu haben. Bildschirmzeit? Bleibt ihr Geheimnis. Ihr Laptop ist immer noch in ständiger Gefahr – und deshalb gut versichert. Kürzel: ika