Am Montag haben 1000 Schüler einen fiktiven Staat namens Karolonia gegründet. Diesen Freitag wird das Stadtlabor für temporäre Weltverbesserung im Karoviertel eröffnet. 15 Stadtteilschulen sind beteiligt.
Man sieht Karolonia schon von der U-Bahn Feldstraße aus. Läuft man über die Marktstraße ins Karolinenviertel hinein, kommt man an einer großen Wiese vorbei, auf der Schüler aus Holz eine Art Eingangstor bauen. Daneben faltet eine Gruppe einen übergroßen Flieger aus Quadratmetern von beschichteter Pappe.
Karolonia, das Stadtlabor für temporäre Weltverbesserung, erstreckt sich über das gesamte Quartier. Die rund 1000 beteiligten Kinder und Jugendlichen von 15 Stadtteilschulen haben für das Projekt auch Ateliers und Geschäfte der Nachbarschaft okkupiert.
Das Projekt findet zum ersten Mal statt und wird im Rahmen der Initiative “Kulturagenten für kreative Schulen Hamburg” realisiert. Die Idee ist vor circa einem Jahr entstanden, erzählt Burkhart Siedhoff, Leiter des Landesbüros. „Nach und nach kamen immer mehr Schulen, Künstler und Ideen zusammen“.
Insgesamt unterstützen 25 Künstler den kreativen Prozess. Auch Lehrer und Medienpädagogen sind dabei und gestalten mit den Schülern Kostüme, entwickeln Performances, drehen Filme, bauen Stände.
Willkommen in Karolonia
Seit Montag sind die Schüler im Karoviertel unterwegs, arbeiten ruhig und konzentriert an ihren Projekten. So berichten die Lehrer dem Landesbüroleiter Seidhoff. Und auch von den Anwohnern des Viertels werde das Projekt gut angenommen: Das Feedback sei positiv, die Hamburger interessiert.
An diesem Freitag (29. Juni) können Besucher den neuen Staat von 12 bis 15 Uhr erkunden und den Reden der Schüler lauschen, die sie von Balkonen aus halten. Während die Staatsgründer selbstgestaltete Helme tragen, führen sie ihr Publikum durch ihr Viertel und reichen dazu Limonade.
Staatsgebiet ist die Marktstraße zwischen Glashüttenstraße und Schlachthofpassage.