G20-Gegner haben ein neues Erkennungszeichen: die Zahnbürste. Es ist schon das zweite Mal, dass in Hamburg mit einem Badezimmerutensil protestiert wird.
Die Aktivisten der Gruppe BlockG20 haben die Zahnbürste als Symbol für ihren Widerstand gegen den G20-Gipfel ausgewählt. “Wir wollen vorbereitet sein: Wenn uns die Polizei einknastet, haben wir unsere Zahnbürste dabei”, sagt Emily Laquer, Sprecherin der Initiative. Ihre Großdemonstration ist für den 8. Juli geplant. BlockG20 ruft auf Facebook und Twitter auf, Fotos mit Zahnbürsten zu posten und sich so an der Aktion zu beteiligen.
Jetzt: #zahnbürste in aktion-festgehalten in polizeikontrolle vor den #messehallen #blockg20 #repression #nog20 pic.twitter.com/XG3vYuiocV
— BlockG20 (@BlockG20) 17. Mai 2017
Die Messe Hamburg, Veranstaltungsort des G20-Gipfels, wird für das Treffen der Staats- und Regierungschefs im Juli zum Gefahrengebiet erklärt. Die Polizei Hamburg darf dann dort mitgeführte Sachen kontrollieren, Aufenthaltsverbote aussprechen und Personen festhalten.
Zuletzt wurden im Jahre 2014 die Stadtteile St. Pauli, Sternschanze und Teile von Altona-Altstadt und Altona-Nord zu Gefahrengebieten erklärt. Auslöser war damals ein Angriff auf die Davidwache und vorausgegangene Proteste gegen den Abriss der ESSO-Häuser und die Situation der Lampedusa-Flüchtlinge.
In der Folge demonstrierten tausende Hamburger gegen Gefahrengebiete. Symbol des Protests wurde eine Klobürste. Grund war ein Fernsehbeitrag, in dem ein Polizist in Kampfmontur zu sehen war, der einem Mann in St. Pauli mit erhobenen Händen eine Klobürste aus dem Hosenbund zog.
Agata Strausa, Jahrgang 1989, ist gebürtige Lettin, Spitzensportlerin und denkt dreisprachig: Deutsch, Englisch und Lettisch. Täglich läuft sie im Stadtpark oder um die Alster und kommt schnell mal auf 100 Kilometer in der Woche. Sie ist über die 5000 Meter die schnellste aller Lettinnen und hat schon in diversen Disziplinen an Europameisterschaften teilgenommen. In Florida hat Agata ihren Bachelor in Kunstgeschichte und BWL gemacht. Zurück in Hamburg entdeckte sie als Social-Media-Managerin in der Sportbranche die Freude an der Kommunikation. Außerdem gefällt ihr minimalistisches Design. Visuelle Ästhetik spielt selbst dann eine große Rolle, wenn sie To-do-Listen schreibt.