Unbekannte Vergangenheit: Zwischen 1940 und 1945 wurden von der HafenCity aus mehr als 8000 Juden, Sinti und Roma verschleppt. Ein Gedenkort soll jetzt an die Deportierten erinnern.
In einem Stadtteil, den die Hamburger heute vor allem mit moderner Architektur verbinden, wurden im Zweiten Weltkrieg insgesamt mehr als 8.000 Juden, Roma und Sinti versammelt und von hier aus in Ghettos und Konzentrationslager deportiert. Auf dem Gelände des inzwischen abgerissenen Bahnhofes am heutigen Lohseplatz wurde nun die Gedenkstätte denk.mal Hannoverscher Bahnhof errichtet, die vom 10. bis 16. Mai 2017 eingeweiht wird.
Die feierliche Eröffnung in der HafenCity umfasst ein sechstägiges Programm mit Zeitzeugen-Gesprächen, Konzerten und Führungen. Neben Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz sprechen am Mittwochvormittag Vertreter von Opferverbänden und Überlebenden. Außerdem werden nach Angaben der Kulturbehörde 20 Gedenktafeln mit den Namen der Deportierten enthüllt.
Der Gedenkort bestehe aus drei Elementen: einem Relikt des alten Bahnsteiges 2, der sogenannten „Fuge“, die die Strecke vom ehemaligen Bahnhofsvorplatz zum Bahnsteig markiert, sowie einem Dokumentationszentrum, das bis 2020 ausgebaut werden soll.
lag mit dpa