Zum G20-Gipfel wird es zahlreiche Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr geben. Als Entschädigung will die Stadt allen Hamburgern freien Eintritt in großen Museen ermöglichen. Die Geste polarisiert.
Umleitungen, gesperrte Haltestellen, Verkehrsbehinderungen: Während des G20-Gipfels vom 7. bis 8. Juli müssen sich Hamburger auf zahlreiche Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr einstellen. Das werde vor allem diejenigen betreffen, die mit dem Bus in die Innenstadt wollen. Die Stadt plant als Entschädigung am 9. Juli, dem Tag nach dem Gipfeltreffen, die großen Museen der Stadt zu freiem Eintritt zu öffnen.
Die Stadt will sich mit der Aktion bedanken
Mit der Geste wolle sich der rot-grüne Senat bei den Bürgern für ihr “Verständnis für die Beeinträchtigungen und Einschränkungen durch den G20-Gipfel bedanken, und zwar nicht nur mit Worten, sondern mit Taten”, sagte SPD-Fraktionschef Andreas Dressel gegenüber dem “Hamburger Abendblatt“. Wie das Abendblatt berichtete, werde die rot-grüne Koalition den Antrag heute in die Bürgerschaftssitzung einbringen.
Die Opposition kritisiert das Vorhaben: Die Linke bezeichnet die Aktion als “peinlich” und nicht angemessen für “zig Tage G20-Zumutungen”. Die FDP- und CDU-Fraktion bringt eine andere Idee ein, wie man die Bürger für die Beeinträchtigungen rund um den Gipfel entschädigen könnte. Sie fordern kostenloses Bus- und Bahnfahren während aller Gipfeltage, berichtet das Abendblatt. Davon halten die regierenden Parteien aber wenig, so hätten etwa Zeitkarteninhaber nichts von der Aktion.
Die meisten Buslinien werden nicht fahren
Wenige Wochen vor dem Gipfel werden immer mehr Beeinträchtigungen des öffentlichen Nahverkehrs bekanntgegeben: Die meisten Buslinien in der Innenstadt werden an den Gipfeltagen nicht fahren. Die Hochbahn empfiehlt deshalb, “die Innenstadt während des G20-Gipfels nicht aufzusuchen, wenn es nicht erforderlich ist”. Obwohl die U- und S-Bahnen weitgehend ohne Einschränkungen fahren sollen, ist noch nicht bekannt, ob die U-Bahn-Station an den Messehallen geöffnet sein wird. Außerdem kann es durch Demonstrationen kurzfristig zu Veränderungen kommen.
dpa/ags