Mit Ellen Blumenstein konnte Hamburg eine erfahrene und international vernetzte Wissenschaftlerin gewinnen: Ab dem 1. August ist die bekannte deutsche Kuratorin für kulturelle und kreative Projekte in der HafenCity zuständig.
Die Elbphilharmonie gilt seit der Eröffnung am 11. Januar 2017 als Aushängeschild für die HafenCity. Bislang galt der Bereich um das Konzerthaus als architektonische Meisterleistung, nicht jedoch als Kulturort. Das soll sich ab dem 1. August mit der neuen Kuratorin Ellen Blumenstein ändern. In einem öffentlichen Vergabeverfahren entschied sich die HafenCity Hamburg GmbH in Kooperation mit dem Koordinierungskreis Kultur, verschiedenen Kulturinstitutionen und der Behörde für Kultur und Medien für die in Kassel geborene Kuratorin.
Die documenta ist eine Ausstellung für zeitgenössische Kunst in Kassel. Die documenta X fand vom 21. Juni bis 28. September 1997 statt und wurd von etwa 630.00 Besuchern besucht. Sie widmete sich damals dem Thema “Retroperspektiven”. Die Französin Catherine David konzipierte für die Ausstellung eine kritische Auseinandersetzung mit den politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Problemen der globalisierten Gegenwart.
Die MoMA PS1 in New York ist eines der ältesten und größten Institutionen für zeitgenössische Kunst in den USA.
Der Salon Populaire in Berlin beschreibt sich selbst als künstlerischen Treffpunkt, der für jeden Interessierten offen ist. Er will ein Raum für soziale und politische Bildung sein, eine Schnittstelle zwischen Ausstellungen und wissenschaftlicher Forschung. Zusammen mit Fiona Geuß, Ulrike Bernard und Bryndis Bjornsdottir hat Ellen Blumenstein dieses Projekt gestartet.
Aufgabe der 41-Jährigen ist es, die Entwicklung des jüngsten Stadtteil Hamburgs voranzutreiben. Mit künstlerischen Projekten und Programmen soll der Stadtteil geprägt werden und die HafenCity damit ein Ort der Kulturproduktion werden. Das wiederkehrende Format der “musikalischen LandArt” oder das internationale Kulturfestival “subvision” bietet unter anderem die Möglichkeit für eine enge Zusammenarbeit.
Inhaltliche Schwerpunkte der künftigen Kuratorin sind Kooperationen und Vernetzungen mit Kultureinrichtungen, Künstlern und anderen Akteuren. Darüber hinaus soll sie künsterlische Projekte von der Konzeption bis zur Durchführung begleiten. Bei einem begrenzten Jahresbudget von 125.000 Euro gehört es auch zu Blumensteins Aufgabe, entsprechende Mittel für neue Projekte einzuwerben.
Die studierte Literatur-, Musik- und Kommunikationswissenschaftlerin war 20 Jahre im internationalen Bereich zeitgenössischer Kunst tätig. Sie arbeitete im Team der documenta X in Kassel und des MoMA PS1 in New York. Seit dem Erfolg des Salon Populaire (siehe Kasten), ein von Blumenstein ins Leben gerufenes Projekt in Berlin, berät sie Stiftungen und politische Gremien. Derzeit ist sie Chefkuratorin am Berliner KW Institute for Contemporary Art.
klu/dpa