Registrierung als Spender. //Foto: Patric Fouad for DKMS

Alle 15 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Die einzige Chance auf Heilung ist häufig eine Stammzellspende. Nur etwa ein Drittel der Patienten findet innerhalb der Familie einen passenden Spender. Und jeder siebte Blutkrebspatient sucht vergeblich.

Mit der Rubrik #FINKaboutit beleuchtet die Redaktion von FINK.HAMBURG regelmäßig relevante Themengebiete. Und trägt dafür die wichtigsten Fakten, News und Hintergrundinformationen zusammen.

Was ist die DKMS?

Die DKMS ist eine seit 1991 bestehende Organisation, die passende Stammzellspender für Blutkrebspatienten sucht. Man kann sich in einem kurzen Prozess in die Kartei aufnehmen lassen und wird, falls man als Spender infrage kommt, kontaktiert.

Bin ich überhaupt als potenzieller Spender geeignet?

Jeder im Alter zwischen 18 und 55 Jahren kommt als potenzieller Stammzellspender infrage. Registrieren kann man sich sogar schon ab 17 Jahren. Einige chronische Krankheiten bedingen jedoch, dass man als Spender ungeeignet ist. Dazu gehören unter anderem  schwere Stoffwechselstörungen, Krebs- oder Suchterkrankungen. Auch mit einem Gewicht unter 50 Kilogramm oder einem BMI (Body-Mass-Index) über 40 ist eine Registrierung als Spender nicht möglich.

Wie kann ich mich als Spender registrieren lassen?

Man kann sich einfach online registrieren und bekommt ein Wattestäbchen nach Hause geschickt, mit dem man selbst einen Wagenabstrich macht. Dieser geht zurück ans Labor und schon ist man in die Kartei aufgenommen. Alternativ kann man sich aber auch bei regelmäßigen Terminen in Schulen, Unis oder am Arbeitsplatz typisieren lassen. Wie zum Beispiel auch morgen am 18. Oktober zwischen 10 und 17 Uhr im Forum Finkenau der HAW-Hamburg in der Finekau 35, 22081 Hamburg. #Studis4DKMS

Was passiert nach der Registrierung als Spender?

Die Gewebemerkmale aus der abgegeben Probe werden analysiert und in der Datenbank der DKMS gespeichert. Somit ist man ab sofort weltweit als potentieller Stammzellspender registriert. Es kommt nach Angaben der DKMS höchstens bei fünf von hundert registrierten Spendern innerhalb der nächsten zehn Jahre zu einer Stammzellspende.

Und wenn ich als Spender infrage komme?

Zusätzlich zu einer Blutabnahme und weiteren Gewebeanalysen muss der potentzielle Spender einen ausführlichen Gesundheitscheck durchlaufen. Außerdem wird das Blut auf bestimmte Infektionserreger wie zum Beispiel HIV getestet. Es muss genau überprüft werden, ob man wirklich zu 100 Prozent der passende Spender ist.

Wie läuft eine Stammzellspende ab?

Es gibt zwei verschiedene Arten Stammzellen zu spenden. In 80 Prozent der Fälle ist eine „periphere Stammzellspende“ notwendig, bei der Stammzellen aus der Blutbahn entnommen werden. In wenigen Fällen müssen Stammzellen direkt aus dem Knochenmark entnommen werden. Wichtig zu wissen ist noch, dass der Körper eines gesunden Menschen Stammzellen innerhalb von zwei Wochen nachbildet.

Wer trägt die Kosten für eine Stammzellspende?

Die Krankenkasse des Patienten, der die Stammzellspende empfängt, trägt alle Kosten für anfallende Untersuchungen und Behandlungen. Auch Verdienstausfälle, Reisekosten oder andere nichtmedizinische Anwendungen werden übernommen. Auch die DKMS kommt für anfallende Reisekosten auf.

Darf ich den Empfänger meiner Stammzellspende kennenlernen?

In Deutschland dürfen sich Spender und Patient erst nach zwei Jahren persönlich kennenlernen. Allerdings kann man über die DKMS als Patient bereits anonym per Brief Kontakt zu seinem Spender aufnehmen.

Weitere Infos gibt es auch auf https://www.dkms.de/de .