In dieser kleinen Kategorie werden regelmäßig meist unbekannte und zum Schmunzeln anregende deutsche Wörter erklärt. Kennt ihr einen Dünnbrettbohrer? Oder wisst ihr woher das Wort Gardinenpredigt stammt?
Tüdeln
Das plattdeutsche Wort tüdeln ist vor allem im norddeutschen Raum und besonders in Ostfriesland verbreitet. Das Verb hat sehr viele und unterschiedliche Bedeutungen. So kann tüdeln ineffektives Arbeiten, herumwerken oder das umständliche Befassen mit einer Sache beschreiben. Jedoch kann man auch etwas antüdeln beziehungsweise festtüdeln oder jemanden betüdeln. In diesen Zusammenhängen steht das Wort für etwas anbinden oder festbinden oder sich sehr hingebungsvoll um jemanden kümmern.
Der Begriff könnte aus dem landwirtschaftlichen Bereich stammen: Der Tüder ist ein Seil zum Anbinden eines weidenden Tieres. Die Herkunft ist laut Duden das mittelniederdeutsche Wort tud(d)er. Es ist aber sogar möglich sük een anzutüdeln, also sich einen anzutrinken. Sehr oft werden auch das Adjektiv tüddelig und das Verb vertüdeln benutzt. Wenn jemand tüddelig ist, ist er leicht vergesslich, zerstreut oder sogar etwas schusselig. Wenn man etwas vertüdelt, hat man entweder auch etwas vergessen oder sich in etwas verheddert.