Erfolg für VW-Tochter MOIA: Die Hamburger Verkehrsbehörde gestattet dem Unternehmen, Shuttles auf Hamburgs Straßen zu schicken. Taxiunternehmen wehren sich gegen diese Entscheidung.
Schon Anfang des kommenden Jahres können Hamburger mit den elektronischen Sammeltaxis des VW-Tochterkonzerns MOIA fahren. Das gab die Hamburger Verkehrsbehörde am Donnerstag, den 26. April, bekannt.
Die Elektroshuttles sollen nach Wunsch der Verkehrsbehörde die Lücke zwischen Bus, Bahn und Taxis schließen. Wer den Fahrdienst nutzen möchte, sendet über eine App eine Anfrage und wird von dieser zu einer Haltestelle navigiert. Dort wird er von einem Sammeltaxi abgeholt, in dem Fahrgäste mit ähnlichem Ziel sitzen. Noch in diesem Jahr sollen ausgewählte Fahrgäste den Service testen können. Eine Fahrt kostet den Kunden in der Testphase maximal 30 Cent pro Kilometer.
Daneben gibt es auch die Möglichkeit, ein Fahrzeug zu buchen, ohne dass weitere Fahrgäste zusteigen. Langfristig sollen die Busse auch ohne Fahrer unterwegs sein. In Hannover läuft das Projekt bereits seit Oktober 2017, dort fahren allerdings noch Diesel- statt Elektrofahrzeuge.
Statt der beantragten 1000 Minibusse darf MOIA zunächst nur die Hälfte durch Hamburgs Straßen fahren lassen. Zeigt sich mit der Zeit, dass die Elektro-Shuttles den öffentlichen Nahverkehr nicht beeinträchtigen, können weitere Fahrzeuge erlaubt werden.
Taxifahrer drohen mit Klage
Schon seit der Ankündigung von Volkswagen, zukünftig auch in Hamburg fahren zu wollen, hatten Taxifahrer gegen den Vorstoß protestiert. In der vergangenen Woche nahmen mehr als 300 Fahrer an einer Demonstration teil.
Obwohl die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation in der Begründung der Genehmigung explizit erwähnt, dass das Angebot keine Konkurrenz zu bisherigen Verkehrsformen darstelle, befürchten Hamburger Taxiverbände auch nach der Entscheidung, dass ihre Fahrer Kunden verlieren könnten.
Der Shuttleservice verstoße gegen die für alle anderen Anbieter geltenden Regeln, jeden Fahrgast in Hamburg zu festgelegten Preisen mitnehmen zu müssen, sagt Clemens Grün, Vorsitzender des Hamburger Taxenverbands. „Das ist unfairer Wettbewerb.“ Mit ähnlichen Argumenten habe man bereits vor wenigen Jahren Uber in Hamburg gestoppt, so Grün. Stellvertretend für verschiedene Taxiunternehmen werde sein Verband nun formell gegen die Entscheidung der Verkehrsgewerbeaufsicht Widerspruch einlegen und gegebenenfalls vor dem Verwaltungsgericht klagen.