Polizisten führen einen Verdächtigen ab, der im Rahmen einer Razzia vorläufig festgenommen wurde
Hamburg: Polizisten führen einen Verdächtigen ab, der im Rahmen einer Razzia vorläufig festgenommen wurde. (Bild) +++ dpa-Bildfunk +++

Die Polizei geht gegen einen mutmaßlichen Schleuserring vor. Seit Montag sind 800 Beamte der Bundespolizei an der Razzia in Hamburg, Bremen und der Altmark beteiligt. Die Schleuser sollen auch Kontakte zur Reichsbürgerszene haben.

800 Beamte der Bundespolizei durchsuchten seit Montag insgesamt 21 Wohn- und Bürogebäude. Nach Angaben des NDR sollen die Tatverdächtigen mehrere hundert Bürgerinnen und Bürger aus Moldawien nach Deutschland geschleust haben. Nach Angaben von NDR, WDR und “Süddeutscher Zeitung” sollen auch Kontakte zur Reichsbürgerszene bestehen. Die drei Medien hatten zuerst über die Razzia berichtet. Ob und wie die Kontakte zur Reichsbürgerszene mit den Durchsuchungen in Verbindung stehen, sagte der Sprecher der Bundespolizei in Pirna nicht.

Den Beschuldigten wird dem NDR zufolge vorgeworfen, Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mit gefälschten rumänischen Pässen eingeschleust und in Deutschland illegal beschäftigt zu haben. Die eingeschleusten Moldawen sollen laut Sender in Wachdiensten von Flüchtlingsheimen, im Hamburger Hafen und als Wachschutz auf Baustellen gearbeitet haben.

Bereits am Montag wurden zwei Deutsche und ein Russe festgenommen. Am Dienstag soll entschieden werden, ob gegen die Männer Haftbefehl erlassen wird. Im Raum Hamburg wurden 16, in Bremen zwei und in der Altmark drei Gebäude durchsucht. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg ermittelt seit Oktober 2017 gegen den Schleuserring.

lg/dpa