Fischsterben in Hamburg
Der Sauerstoffmangel fordert viele tote Fische in Hamburgs Gewässern. Foto: Bodo Marks/dpa

Während die Hamburger bei den hohen Temperaturen Abkühlung in Flüssen und Seen suchen, verenden zeitgleich viele Fische. Grund hierfür ist der Sauerstoffmangel, der sich drastisch auf den Fischbestand auswirkt.

Die lang anhaltend hohen Temperaturen sind der Grund für den geringen Sauerstoffgehalt in der Elbe und anderen Hamburger Gewässern, wie BUND-Pressesprecher Paul Schmid bestätigt. Der Zustand sei kritisch und werde sich weiter verschärfen. Die Umweltbehörde rechnet mit einem sichtbaren Fischsterben in der Stadt.

Im Aßmannkanal in Wilhelmsburg und im Lohmühlenteich in Harburg hätten tote Fische bereits abgefischt werden müssen. Der für die Tiere kritische Grenzwert von Milligramm Sauerstoff pro Liter Wasser sei an der Messstation Bunthaus in der Tideelbe mit 2,8 Milligramm schon deutlich unterschritten. Bei Seemannshöft habe er sogar unter 1,3 Milligramm gelegen, in Blankenese bei 1,4 Milligramm Sauerstoff pro Liter.

Abhilfe nicht möglich

Die Eingriffsmöglichkeiten der Stadt seien gering: Eine Sauerstoffanreicherung der Elbe würde aufgrund des hohen Wasservolumens der Elbe keine Abhilfe schaffen, sagt Paul Schmid vom BUND. Viel wichtiger seien Präventivmaßnahmen. Denn seit Beginn der Elbvertiefung 2000 sei die Wasserqualität erheblich schlechter geworden. “Sofort aufhören mit der Baggerei”, fordert Schmid. Organische Substanz würde dadurch aufgewühlt und unter Sauerstoffzehrung zersetzt. “Ein verheerender Mix, der sofort gestoppt werden muss”, appelliert er.

Die Wetterlage der nächsten Tagen verspricht weiterhin hohe Temperaturen und möglicherweise auch Starkregen. Das würde die Situation weiter verschärfen, da zusätzlich Sedimente in die Gewässer eingespült würden. Die Zahl der verendenden Fische könnte sich damit deutlich erhöhen.

lk/dpa