multiresistente Keime in Hamburg
Bei Messungen wurden unter anderem in der Kläranlage Köhlbrandhöft multiresistente Keime im Elbwasser nachgewiesen. Foto: Bodo Marks/dpa

In der Alster und der Elbe wurden bei zwei Messungen multiresistene Keime nachgewiesen. Das teilte der Senat auf Anfrage der CDU mit. Die Belastung sei jedoch nicht gesundheitsgefährdend.

Sie sind winzig klein und treten meist in Krankenhäusern oder Tierställen auf: multiresistente Erreger. Nun wurden die Keime in Gewässerproben der Elbe und der Außenalster nachgewiesen. Dies teilte der Senat auf Anfrage der CDU mit. Die Messungen fanden am 25. April beziehungsweise am 9. März statt. Die Erreger gelten grundsätzlich als gefährlich, da sie häufig nicht mehr mit Antibotikum behandelt werden können. Das gilt besonders für Personen mit schwachem Immunsystem. Die Belastung in den Hamburger Gewässern ist laut Behörden jedoch nicht gesundheitsgefährdend.

Wie kommen die Keime in Alster und Elbe?

Die Hamburger Behörde für Umwelt und Energie (BUE) erklärt, dass die Alster bei starkem Regen als Überlaufbecken dient. So kämen die Erreger über das Abwasser in die Alster. Björn Marzahn, Sprecher der BUE, versicherte, dass die Belastung an der Alster sehr gering und nicht gesundheitsgefährdend für den Menschen ist. Bei einer zweiten Kontrolle an der gleichen Stelle seien keine Keime mehr nachgewiesen worden.

Nach einem Bericht des TV-Magazins “Panorama” im Februrar 2018 untersuchte die BUE alle Hamburger Badegewässer auf multiresistente Keime. Dabei war die Alster, wenn auch kein offizielles Badegewässer, die einzige Stelle, an der die geringe Konzentration gemessen wurde.

Derweil gelangen über die Kläranlage Köhlbrandhöft multiresistente Keime in die Elbe. Obwohl die Anlage nach Auskunft von Hamburg Wasser bei der Reinigungsleistung gesetzliche Vorschriften sogar übertrifft, gibt es bislang keine Technik, die kleine Substanzen zu 100 Prozent herausfiltern kann. Deshalb sei es wichtig, die Erreger zu einem früheren Zeitpunkt, zum Beispiel bei der Medikamentenentsorgung und in landwirtschaftlichen Betrieben, zu bekämpfen.

Wie entstehen mulitresistente Erreger?

Bakterien gelten dann als multiresistent, wenn sie gegen mehrere Antibotika widerstandsfähig sind. Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin erklärt, dass die Keime vor allem entstehen, weil Antiobotika nicht richtig angewendet werden. Das heißt: Sie würden zu häufig, zu kurz oder zu niedrig eingesetzt.

dpa/la