Das Silicon Valley der erneuerbaren Energien

Fakultät Life Science

Erneuerbare Energien sind die Zukunft. Neue Technologien wie Windenergie bringen aber auch Probleme mit: Vogelsterben, Rotorenlärm und Windflauten. Das Forschungszentrum für erneuerbare Energien (CC4E) der HAW Hamburg arbeitet daran, sie zu lösen.

Das Ziel des Competence Center für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (CC4E) der HAW Hamburg ist klar: Die Energiewende in Hamburg vorantreiben. In einem eigenen Gebäude in Bergedorf arbeiten Forscher, Dozenten und Studierende seit 2015 daran, wie etwa Windkraftanlagen verbessert oder E-Bikes und E-Autos in das Stadtleben integriert werden können. Ein Ziel ist es auch zu erforschen, wie die Bundesländer Schleswig-Holstein und Hamburg bis 2035 vollständig mit erneuerbaren Energien beliefert werden können.

Fünf Windräder für Bergedorf

In Sichtweite des Zentrums ist der Windpark Bergedorf-Curslack ein Forschungslabor für Windenergie. Fünf Windräder mit einer Gesamthöhe von fast 180 Metern sorgen für eine Gesamtleistung von 12,6 Megawatt – damit können in etwa 11.000 Haushalte in Bergedorf pro Jahr versorgt werden. Das macht zehn Prozent der erzeugten Windenergie in ganz Hamburg aus.

2017 wurde der Windpark eröffnet, er soll 20 Jahre in Betrieb bleiben. Jährlich werden so 22 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Ein Windmessmast mit zahlreichen Sensoren sammelt detaillierte Informationen zu Forschungszwecken,   etwa zur Windgeschwindigkeit, Windrichtung oder Temperatur.

Projektvielfalt rund um erneuerbare Energien

Was, wenn mal kein Wind weht? Mit dem Forschungsprojekt X-Energy wird eine Lösung gesucht, die erzeugte Windenergie in das Stromnetz einzuspeisen und überschüssige Energie zu speichern. Somit kann das Stromnetz auf Reserven zurückgreifen, auch wenn die Windräder nicht arbeiten.

Außerdem untersucht das Forscherteam auch die Hauptargumente von Windenergie-Kritikern: Infraschall und Vogelsterben. Das Team forscht mithilfe von Computersimulationen daran, Windräder leiser zu machen. Auch darüber, warum und wann Fledermäuse in Rotorblätter fliegen, sammelt das Projektteam Daten. Aus diesen werden Maßnahmen entwickelt, damit in Zukunft weniger Tiere durch Rotorblätter sterben.

Zudem ist das CC4E in Bergedorf auch Teil eines Testmodells für eine Smart City. Dafür werden in einem ganzen Stadtteil in Bergedorf getestet, wie der Strom und Heizungen für Haushalte und Unternehmen nur mit erneuerbaren Energien versorgt werden können und wie E-Mobilität für ein ganzes Stadtteil funktionieren kann. Dabei kooperiert das CC4E mit den Städten Helsinki und Nantes.