Die Gesundheitsbehörde möchte mit einer Aktionswoche die Impfquoten in Hamburg erhöhen. Am Mittwoch können sich Bürger*innen in den Gesundheitsämtern beraten und gleich vor Ort impfen lassen.

Impfpass gezückt: Die Hamburger Impfwoche soll Bürger*innen dazu motivieren, ihren Impfschutz aufzufrischen. Zu der Aktionswoche vom 4. bis zum 7. November ruft die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg (BGV) auf. Am Mittwoch können sich Bürger*innen in den Gesundheitsämtern beraten und dort auch gleich impfen lassen. Darüber hinaus sind die ganze Woche Aktionen geplant, um auf die Bedeutung von Schutzimpfungen aufmerksam zu machen.

“Ziel der Impfwoche ist es, durch Impfen Infektionskrankheiten einzudämmen und auszulöschen, wie es schon einmal bei den Pocken gelungen ist”, sagt Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) in einer Pressemitteilung der BGV. Das sei aber nur möglich, wenn die Impfquoten weiterhin auf hohem Niveau seien.

Grippeschutzimpfung am Mittwoch

Um dies zu erreichen, wird während der Aktionswoche für alle Impfungen geworben, die die Ständige Impfkommission empfiehlt, etwa die Grippe- und Masernschutzimpfungen. Bürger*innen können sich am Mittwoch ohne großen Aufwand in einer erweiterten Impfsprechstunde impfen lassen: in den Gesundheitsämtern der Bezirke von 15 bis 18 Uhr und im Zentrum für Impfmedizin von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr.

“Wir nutzen die Impfwoche, um Masern-Impflücken auch bei Erwachsenen zu schließen. Damit flankieren wir die demnächst geltende Impfpflicht”, heißt es von Prüfer-Storcks in der Meldung der BGV. Die Hamburger Gesundheitssenatorin bezieht sich auf das bundesweite Masernschutzgesetz, das am 17. Juli beschlossen wurde und im März 2020 in Kraft treten wird. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass alle Kinder bei Eintritt in die Schule oder den Kindergarten gegen Masern geimpft sein müssen. Andernfalls drohen ihren Eltern für die Ordnungswidrigkeit Bußgelder in Höhe von bis zu 2500 Euro.

Kinder nicht ausreichend geimpft

Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse aus dem vergangenen Monat sind insbesondere Hamburgs Kinder nicht ausreichend geimpft. Zehn Prozent der 2016 geborenen Kinder in Hamburg seien nicht vollständig, weitere sechs Prozent überhaupt nicht gegen Masern geschützt. Insgesamt drei Prozent der Kinder hätten zudem gar keine Impfung erhalten.

ben/dpa