Taktverdichtungen, mehr Mitarbeiter*innen, digitale Tickets: Der “Hamburg-Takt” soll Wege in der Stadt vereinfachen und Mobilität auch umweltfreundlicher machen. Das steckt hinter dem neuen Ausbauplan des HVV.

Die neue U-Bahn-Linie U5, die Verlängerung der U4, weitere S-Bahn-Strecken,  zusätzliche Buslinien, bis zu 600 neue Bushaltestellen sowie 750 emissionsfreie Busse – das, was der Hamburger Senat da kürzlich verkündet hat, klingt nach einer ambitionierten Offensive im öffentlichen Nahverkehr.

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher und Vertreter*innen des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), der Hamburger Hochbahn AG, der S-Bahn Hamburg und des VHH stellten den neuen Plan für einen Ausbau des HVV vor. Darum geht es im Detail:

Mehrere 100 Millionen Euro jährliche Kosten

Für den “Hamburg-Takt” sollen nicht nur die klassischen öffentlichen Verkehrsmittel sorgen, sondern auch On-Demand-Shuttles und Sharing-Angebote. Das erhöhe die Zahl der Fahrgäste voraussichtlich um 50 Prozent. Ziel sei eine Verbesserung der Mobilität und damit auch, die CO2-Emissionen deutlich zu senken. Laut “Hamburger Morgenpost” soll der “Hamburg-Takt” bis 2030 die Stadt mehrere 100 Millionen Euro jährlich kosten, zusätzlich zu den Milliarden an Investitionen.

Hamburg-Takt bis 2030: U-Bahnen alle 2,5 Minuten

  • Bis 2030 soll die U-Bahn mit einem 2,5-Minuten-Takt durch Hamburg fahren. Zudem sind mehr Fahrzeuge und eine Teilautomatisierung der Linien U2 und U4 geplant.
  • Die S-Bahn-Linien S2 und S11 sollen innerhalb der nächsten 10 Jahre außer am Sonntag ganztags verkehren. Die S31 soll durchgängig nach Harburg fahren und die aktuellen Ganztagslinien S1, S21 und S3 sollen von Montag bis Sonntag zwischen 5:00 und 24:00 Uhr im 10-Minuten-Takt fahren. Außerdem sollen 20 Prozent mehr Fahrzeuge eingebunden werden.
  • Bis 2030 sollen 18 neuen Expressbuslinien auf viel befahrenen Routen und 13 neue Quartierbusse auf schmalen Straßen in Wohngebieten verkehren. Eine exakte Routenplanung der Busse ist noch nicht bekannt. Mit über 600 neuen Bushaltestellen sollen außerdem bisher kaum unerschlossene Stadtteile versorgt werden.
  • On-Demand-Services wie Ioki und Moia sollen bis 2030 im HVV-Tarif inbegriffen sein und Bus und Bahn ergänzen.
  • Für die Hadag-Fährlinien 62, 72 und 64 soll es Taktausweitungen geben, damit Pendler*innen nicht mehr unter überfüllten Schiffen leiden.
  • Für den HVV-Service bedeutet das unter anderem, dass mehr Mitarbeiter*innen eingestellt werden und das digitale Ticketsystem ausgebaut wird.

Kurze Wege für alle sind das Ziel der Offensive

Mit der Angebotsoffensive 2019 schuf der HVV bereits mit längeren Fahrzeugen und einer Taktverdichtung mehr Kapazitäten bei Bus und Bahn. Mit den Plänen für 2020 reagiert der Verkehrsbund auf die wachsende Nachfrage.

Das Ziel sei, dass die Nutzer*innen nicht mehr auf Fahrpläne achten müssen und spontan ihre Wege bestreiten können. “In der gesamten Stadt soll man dann vom frühen Morgen bis in die Abendstunden innerhalb von fünf Minuten ein öffentliches Nahverkehrsangebot erreichen können”, so Bürgermeister Tschentscher über den Plan für 2030.

lab

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