Die Hamburger Elbchaussee verläuft von Ottensen bis nach Blankenese. Neben Autos und dem Linienbus sind dort auch viele Radfahrer*innen unterwegs. Für sie soll durch einen neuen Radweg mehr Sicherheit gewährleistet werden.

Bis Ende 2024 werden die im Mai beginnenden Bauarbeiten auf der Elbchaussee dauern. Neben Strom- und Wasserleitungen sollen vor allem die Radwege erneuert werden. Diese werden nach dänischem Vorbild überall dort beidseitig erichtet, wo die Breite der Straße es zulasse. Das teilte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Montag mit. Schon lange fordert die Hamburger Fahrradlobby, dass auf der für Radfahrende gefährliche Strecke etwas passiert.

Mehr Sicherheit für Radfahrer*innen auf der Elbchaussee

Radwege in Kopenhagen sind markiert durch Symbole, teils Einfärbungen der Fahrradwege. Sie sollen alle Verkehrsteilnehmer*innen darauf hinweisen, dass die Strecke verstärkt  von Radfahrer*innen genutzt wird.

“Kopenhagener Radwege und eine durchgehende Piktogrammkette sind ein echtes Novum für Hamburg”, sagte der Senator. Damit würde Hamburg erstmalig in dieser Form den Rad- und Autoverkehr stärker voneinander trennen. Aber nicht überall wäre dieses Vorgehen möglich. An den Schmalstellen der Chaussee sollen die Radwege nur auf einer Straßenseite gebaut werden. “Wir haben dabei aus Sicherheits- und Komfortgründen darauf geachtet, dass der Radverkehr soweit möglich bergauf über Kopenhagener Radwege geführt wird und bergab auf der Straße fährt.”, sagt Tjarks.

Kritik an neuen Radwegen

Die Opposition reagiert auf die Pläne kritisch. Da die neuen Radwege nur auf “kurzen Teilstücken” entstehen, werde die Elbchaussee auch künftig keine attraktive Strecke für Radfahrer*innen, erklärt die Stadtentwicklungsexpertin der CDU, Anke Frieling. Sie zweifelt auch daran, dass sich etwas für den Fuß- und Autoverkehr verbessert.
Auch Linkenpolitikerin und Verkehrsexpertin, Heike Sudmann, ist wenig begeistert von den Radwegen auf Teilabschnitten: “Piktogramme auf die Straße zu pinseln ist kein Schutz für die Radfahrenden. Die Reduzierung auf Tempo 30 ist das Mindeste, was hier erforderlich ist.”

Fahrrad-Club lobt Piktogrammketten

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) begrüßte die Planung des neuen Fahrradweges. Die Piktogrammketten sollten hamburgweit Schule machen. Kritik gab es jedoch auch hier, da der Umbau keine durchgängige, sichere und leicht verständliche Radinfrastruktur für alle Menschen schaffen würde.

ans/dpa
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