Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft möchte sich für eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Hamburger Hafen und der Bremer Konkurrenz einsetzen. Dadurch erhofft sich der Unternehmerverband im Wettbewerb mit Rotterdam und Antwerpen einen höheren Martkanteil.
Die konkurrierenden deutschen Nordseehäfen Hamburg und Bremen führten bereits in der Vergangenheit Gespräche über eine engere Zusammenarbeit. Doch einigen konnten sie sich bislang nie. Nun fordern mittelständische Unternehmen einen erneuten Versuch, die Kooperation der beiden Standorte zu intensivieren.
“Aus Gesprächen unserer Experten mit Mittelständlern vor Ort wissen wir, dass es einen weitgehenden Konsens über den Handlungsbedarf in den deutschen Häfen gibt. Auch die Länder sprechen sich immer deutlicher für eine engere Zusammenarbeit der Häfen aus”, sagte der Bundesgeschäftsführer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Markus Jerger, gegenüber der dpa. Im Koalitionsvertrag einigten sich die drei Regierungspartner jüngst auf eine Stärkung der Häfen im Rahmen einer “Nationalen Hafenstrategie”.
“Länder haben Chance auf gemeinsame Lösungen”
“Der Bund steht zur gemeinsamen Verantwortung für die notwendigen Hafeninfrastrukturen. Den Schifffahrtsanteil im Güterverkehr wollen wir steigern und dazu auch Hinterlandanbindungen stärken”, steht es auf Seite 53 in den Koalitionspapieren geschrieben. Zudem solle die Schiffahrtsverwaltung gestärkt und ihre Effizienz erhöht werden. “Der Start der Ampel-Koalition bietet auch für die Länder die Chance, neue Wege zu gehen und gemeinsame Lösungen zu finden”, fordert Jerger. Für das kommende Jahr ist ein neuer Hafenentwicklungsplan für Hamburg geplant. Vor diesem Hintergrund sollte er mit Gesprächen über ein neues Hafenkonzept in Bremen verbunden werden, so Jerger.
Größte Mitbewerber des Hamburger Hafens im Ausland sind die Güterumschlagsplätze in Rotterdam und Antwerpen. Sie verzeichnen einen immer größer werdenden Marktanteil. Bereits seit Frühjahr 2020 verhandelt der Hamburger Hafen- und Logistikkonzern HHLA mit den Bremer Terminalbetreibern über eine Zusammenarbeit von Terminals in Bremerhaven, Wilhemshaven und Hamburg. Bislang war eine grundsätzliche Kooperation der Häfen nicht Teil der Beratungen. Diese befinden sich jeweils im Besitz der Länder.
jek/dpa