Fischmarkt überflutet, hunderte Einsätze und Bahnausfälle

Bilanz von Sturmtief Nadia

Sturmtief Nadia
Das Sturmtief Nadia setzte den Hamburger Fischmarkt unter Wasser. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Das Sturmtief Nadia hat am Wochenende in Hamburg und der Region für hunderte Einsätze gesorgt. Ein Mensch kam durch den Sturm ums Leben.

Am vergangenen Samstag und in der Nacht zum Sonntag sorgte das Sturmtief “Nadia” vor allem in Norddeutschland für heftige Orkanböen und Überflutungen. Die Polizei und Feuerwehr rückten hunderte Male aus. Ein Mensch wurde tödlich verletzt. Es kam zu Straßensperrungen, Hochwasser und Ausfällen des öffentlichen Verkehrs. Mittlerweile hat sich die Lage nach dem Sturmtief etwas entspannt. Dennoch bleibt es in Teilen Deutschlands windig.

Sturmtief Nadia: Feuerwehr und Polizei waren im Dauereinsatz

Das Sturmtief Nadia fegte am Wochenende mit gefährlichen Sturmböen mit bis zu 127 km/h über Norddeutschland hinweg. Besonders Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg waren laut des Deutschen Wetterdienstes (DWD) betroffen.

Aufgrund der Sturmschäden ist es in Norddeutschland außerdem zu massiven Einschränkungen des Bahnverkehrs gekommen. Die Deutsche Bahn stellte am frühen Samstagabend den Bahnverkehr in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern sowie Bremen für etwa 50 Minuten ein. Besonders die ICE-Strecken zwischen Hamburg und Bremen sowie zwischen Hamburg und Berlin waren betroffen. Ein Bahnsprecher sagte, dass es dort immer noch zu größeren Störungen kommen könnte.

Ein Todesopfer in Deutschland wegen Sturmtief Nadia

Im brandenburgischen Beelitz kam ein Fußgänger am Samstagabend durch ein vom Sturm durch die Luft geschleudertes Wahlplakat ums Leben. Das Metallgestänge des Wahlplakats hat das Opfer offensichtlich so unglücklich am Kopf getroffen haben, dass dieser noch vor Ort seinen schweren Verletzungen erlag.

Was hat die Sturmflut Nadia in Hamburg angerichtet?

Laut eines Polizeisprechers hat es allein in Hamburg über 300 Unwettereinsätze gegeben. Zuvor hatte das Unwetter den Hamburger Fischmarkt auf St. Pauli überflutet. Dabei lag der Wasserstand 2,84 Meter über dem mittleren Hochwasser, wie ein Sprecher des Bundesamtes für Seefahrt und Hydrographie (BSH) gegenüber der dpa mitteilte. Durch das Hochwasser am Fischmarkt wurden zudem mehrere Autos beschädigt.

In Hamburg wird von einer Sturmflut gesprochen, wenn der Pegel auf St. Pauli den Wert von 3,40 Meter über Normalnull (NN) überschreitet.  Ab 4,50 Meter über NN wird von einer schweren, ab 5,50 Meter über NN von einer sehr schweren Sturmflut gesprochen. In Hamburg zählen etwa 109.000 Haushalte zu den sturmflutgefährdeten Gebieten.

Ein Binnenschiff hatte sich im Hamburger Hafen unter einer Brücke festgefahren. Bei der Durchfahrt blieb das Steuerhaus des Schiffes an der Freihafen-Elbbrücke hängen und verklemmte sich. An Bord des Schiffes befanden sich zwei Menschen. Verletzte gab es jedoch nicht.Wie die Polizei nun zum Unfallgeschehen bekannt gibt, sei sowohl der 44-jährige Schiffsführer als auch sein Kollege alkoholisiert gewesen. Bei beiden ergab ein Alkoholtest einen Wert von je 1,4 Promille. Nun ermittelt die Polizei.

Nach Angaben des DWD vom Sonntagmorgen erreichte der Sturm mit 127 km/h die Höchstgeschwindigkeit in Hallig Hooge in Nordfriesland. Laut des Deutschen Wetterdienstes kann es in den westlichen Mittelgebirgen schneien. In den Alpen wird sogar mit starkem Schnee gerechnet. Für den Rest Deutschlands werde es grau, windig und nass.

jup/dpa