Tschentscher stellt weitere Corona-Regeln für Hamburg vor

Verschärfte Maßnahmen für Hamburgs Schulen

Neue Corona-Regeln für Hamburg: Bild vom Hamburger Rathaus. Foto: Cedric Reiners/Pexels
Hamburgs Erster Bürgermeister, Peter Tschentscher, stellte am Dienstag weitere Corona-Regeln für Hamburg in Aussicht. Foto: Cedric Reiners/Pexels

Seit Wochen beschäftigt die Omikron-Variante Hamburgs Politik. Am 11. Januar hat der Erste Bürgermeister, Peter Tschentscher (SPD), deshalb weitere Corona-Regeln zur Pandemiebekämpfung in Aussicht gestellt und sich außerdem zu Täuschungsvorwürfen bezüglich der Corona-Zahlen geäußert.

Erst letzte Woche hatte Hamburgs Erster Bürgermeister, Peter Tschentscher (SPD), verschärfte Corona-Maßnahmen vorgestellt. Nun sollen weitere Mittel für die Pandemiebekämpfung herangezogen werden. Angesichts der chaotischen Datenlage rund um die Corona-Zahlen, waren zudem Täuschungsvorwürfe gegen den Bürgermeister laut geworden, die er am vergangenen Dienstag zurückwies.

Weitere Corona-Regeln an Hamburgs Schulen

Die neuen Maßnahmen betreffen vor allem Hamburgs Schüler:innen: Sie müssen spätestens ab dem 17. Januar während des Sportunterrichts in Innenräumen Masken tragen. Laut Senat soll dabei “auf Übungen und Aufgaben verzichtet werden, bei denen das Herz-Kreislauf-Systen in höherem Maße belastet wird”. Der Senat empfiehlt zudem, den Sportunterricht, je nach Witterungsbedingungen, möglichst auch jetzt schon draußen durchzuführen. Für den Sport im Freien wird nämlich auch weiterhin keine Maskenpflicht gelten.

Zusätzlich müssen sich die Schüler:innen ab kommendem Montag statt zweimal an drei Tagen pro Woche auf das Corona-Virus testen. Dies gilt Angaben der Schulbehörde zufolge dann auch für geimpfte und genesene Schüler:innen.

FFP2-Masken im ÖPNV und kein Lockdown

Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) soll es bald wieder eine FFP2-Maskenpflicht geben. Die Corona-Verordnung werde in den nächsten Tagen entsprechend angepasst, so Tschentscher. Sobald die neue Regelung in Kraft tritt, reichen einfache OP-Masken für die Mitfahrt in Hamburgs Bussen und Bahnen nicht mehr aus. Erst kürzlich war aus einer Studie des Max-Planck-Institus hervorgegangen, dass FFP2-Masken wesentlich besser vor dem Corona-Virus schützen als OP-Masken.

Hamburgs Erster Bürgermeister stellte zudem klar: Einen weiteren Lockdown soll es möglichst nicht geben. Zwar sei die Situation in Hamburgs Kliniken nach wie vor angespannt, sie befänden sich allerdings nicht an der Überlastungsgrenze. Die verschärften Maßnahmen und eine höhere Impfquote seien aber wichtige Mittel, um einen Lockdown zu vermeiden.

Künftig vorsichtigerer Umgang mit Corona-Zahlen

Neben der Vorstellung der neuen Corona-Regeln für Hamburg kündigte Tschentscher im Anschluss an die Senatssitzung vom 11. Januar zudem an, bei der Veröffentlichung von Zahlen in Zukunft vorsichtiger zu sein. Zuletzt waren bezüglich der Corona-Zahlen des vergangenen Novembers Täuschungsvorwürfe gegen den Bürgermeister laut geworden.

So hatte die Gesundheitsbehörde bis Dezember zwischen geimpften und ungeimpften Infizierten unterschieden und getrennte Sieben-Tage-Inzidenzen für beide Gruppen ausgewiesen. Unter anderem, um mögliche Impfdurchbrüche zu erfassen. Das Problem: In zahlreichen Fällen war der Impfstatus der Infizierten gar nicht geklärt. Sie wurden zu den Ungeimpften gezählt, auch wenn sie gegebenenfalls geimpft waren. Nach einer erneuten Auszählung ergab sich daraufhin für die Kalenderwoche 45 eine Inzidenz von 92,7 unter den vollständig Geimpften – gegenüber dem ursprünglich angegebenen Wert von 22,0. Die Inzidenz unter den Ungeimpften fiel für diesen Zeitraum von 605,2 auf 270.

Grund für diese “Datenpanne” seien Tschentscher zufolge die stark gestiegenen Infektionszahlen und IT-Probleme gewesen. Die Gesundheitsämter seien mit der Erfassung des Impfstatus schlicht nicht hinterhergekommen. “Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war allen nicht bewusst, dass es diese grobe Abweichung von der Realität gibt”, sagte der Bürgermeister und wies Täuschungsvorwürfe zurück. Die betreffenden Daten seien außerdem keine Grundlage für politische Entscheidungen gewesen.

car/dpa