HVV U-Bahn fährt durch Hamburg
Linke- und CDU-Fraktion fordern Alternative zum 49-Euro-Ticket (Foto: Sven Masuhr/Unsplash)

Zusätzlich zum geplanten 49-Euro-Ticket fordert die Linke Hamburg ein 29-Euro-Ticket für den Hamburger Nahverkehr. Menschen ohne oder mit wenig Einkommen sollen den ÖPNV kostenlos nutzen dürfen. 

In einem Antrag an die Hamburger Bürgerschaft spricht sich die Linksfraktion Hamburg gegen die geplante HVV-Preiserhöhung aus. Die Fraktion fordert zudem ein 29-Euro-Ticket für Hamburg. Außerdem soll der Sozialrabatt für Personen mit wenig oder ohne Einkommen von 24,80 Euro auf 29 Euro monatlich angehoben werden. Damit diese den Nahverkehr kostenlos nutzen können. Die CDU-Fraktion setzt sich für Vergünstigungen für Studierende ein.

Über beide Anträge soll am 14. Dezember in der Sitzung der Bürgerschaft abgestimmt werden.

Erweiterung des 49-Euro-Tickets

Eine Anfrage der Linken an den Senat ergab, dass die Fahrgastzahlen in Hamburg zwischen Juni und August 2022 im Vergleich zu 2019 um 3,4 Prozent gestiegen sind. Das 9-Euro-Ticket wurde 3,5 Millionen Mal verkauft.

Im Durchschnitt gab es in dem Zeitraum des 9-Euro-Tickets 10 Prozent weniger Straßenverkehr im Vergleich zu 2019. Dieser Effekt kann nach Angaben des Senats aber nicht ausschließlich auf das 9-Euro-Ticket zurückgeführt werden. Durch die Corona-Pandemie habe sich das Verkehrsverhalten verändert, da mehr Menschen von zu Hause arbeiten.

Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, möchte den Erfolg des 9-Euro-Tickets jetzt durch das 29-Euro-Ticket fortsetzen. “Das 9-Euro-Ticket war ein absoluter Erfolg und es hat spürbar vieles bewirkt: Den HVV für mehr Menschen attraktiv gemacht und die Autos von den Straßen geholt. Auf diesen umweltpolitischen und auch sozialpolitischen Erfolg müssen wir aufbauen. Das lässt sich mit dem 49-Euro-Ticket nicht erreichen. Deshalb wollen wir wie in der Stadt Berlin ein 29-Euro-Ticket für das Hamburger Stadtgebiet einführen.”

CDU-Fraktion fordert Vergünstigung für Studierende

Die CDU-Fraktion fordert in einem Antrag an die Bürgerschaft, dass Studierende mit dem Semesterticket von den Leistungen des 49-Euro-Tickets profitieren können. Außerdem sollen Studierende, die ihr Ticket nur innerhalb Hamburgs nutzen, dieses vergünstigt bekommen. Der Rabatt soll mindestens dem Sozialrabatt entsprechen.

Studierende seien an das Semesterticket gebunden, so Dr. Anke Frieling, wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. “Wenn Studierende aber in ganz Deutschland unterwegs sein wollen, müssen sie zusätzlich ein 49-Euro-Ticket erwerben – die monatlichen Gesamtkosten betragen dann also mindestens 79,40 Euro pro Monat. Hamburgs Studierende zahlen also mit Start des 49-Euro-Tickets deutlich mehr als Bürger und Bürgerinnen mit einem durchschnittlichen Einkommen und fast das Vierfache von Sozialhilfeempfängern oder Asylbewerbern für die exakt gleiche Leistung”, erklärt Frieling.

chb