Im Krieg wurden die zwei Atlas-Männer des Hamburger Hauptbahnhofs beschädigt. Aus den Bruchstücken wurde eine intakte Figur zusammengesetzt. Nach knapp 80 Jahren kehrt diese zum Hauptbahnhof zurück.
Seit Anfang der Woche können Besucher*innen den rund 2,8 Meter großen Atlas-Mann in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofs betrachten. Bis September wird die von Thomas Dempwolf restaurierte Skulptur, die zeitweise in Wilhelmsburg untergebracht war, kaum übersehbar auf einem Sockel stehen. Anschließend wird sie wieder an den ursprünglichen Ort gesetzt: Das Dach des Westeingangs am Glockengießerwall und der Spitaler Straße.
Atlas-Skulptur wandert durch Hamburg
In der griechischen Mythologie ist Altlas ein Titan, der das Himmelsgewölbe am westlichsten Punkt der Welt stützt. Vor dem zweiten Weltkrieg schmückten zwei der historischen Figuren das Dach des Hamburger Hauptbahnhofs. Bei Bombenangriffen wurden die Skulpturen beschädigt und anschließend von der Deutschen Bundesbahn in Sicherheit gebracht. Die Eisenbahner*innen fügten die zwei Skulpturen Jahre später zu einer intakten Atlas-Figur zusammen. Seitdem stand sie in der ehemaligen Eisenbahnsiedlung in Wilhelmsburg. Von wem die historischen Skulpturen gefertigt wurden, ist nicht bekannt. Laut Informationen der Deutschen Bahn stammen die Atlanten aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Im Jahr 2016 wurde das Wohnungsunternehmen Vonovia der neue Eigner der ehemaligen Eisenbahnsiedlung. Das Unternehmen stellte Untersuchungen an, um die Bedeutung und die Herkunft der Statue auszumachen. Statt den Atlas wie ursprünglich angedacht in die Quartierentwicklung einzubinden, beschloss das Unternehmen, die Skulptur an den Ursprungsort zurückzubringen. Damit kehre ein wichtiges Stück Eisenbahnergeschichte an seinen ursprünglichen Platz zurück, so Bernd Koch, DB-Vorstandsvorsitzender Station und Service.
fie/dpa